News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Platzlimitierung bei neuem Medizinstudium  
  An den drei Medizinischen Fakultäten Österreichs beginnt im Herbst ein neues Medizin-Studium. Am auffälligsten dabei ist an allen drei Standorten die Limitierung der Ausbildungsplätze ab dem zweiten Studienabschnitt.  
Bei einem Arbeitstreffen betonten die Medizinischen Dekane der Universitäten Wien, Graz und Innsbruck, dass es sich dabei um keine Reaktion auf die oftmals konstatierte und auch unlängst von politischer Seite wieder beschworene "Ärzteschwemme" handle, sondern dies "ausschließlich der Sicherung einer qualitätsvollen Ausbildung unter den gegebenen ressourcenmäßigen Bedingungen" diene.
Marktausrichtung kein Kriterium
Es sei nicht die Aufgabe der Universitäten, die Ausbildungsplätze entsprechend der Marktbedingungen oder anderer budgetärer oder gesundheitspolitischer Überlegungen zu limitieren, erklärten die Dekane Wolfgang Schütz (Wien), Helmut Wurm (Graz) und Hans Grunicke (Innsbruck) bei dem Treffen, an dem auch die Studiendekane, die Vorsitzenden der Fakultätskollegien und Studienkommissionen teilnahmen.
...
"Modernes, qualitätsvolles Studium"
Die - mit geringfügigen Unterschieden - im wesentlichen ähnlich gestalteten neuen Medizin-Curricula sollen "ein modernes, besonders qualitätsvolles und zügig zu absolvierendes Studium ermöglichen". Die neuen Studienpläne würden ein Aufbrechen des traditionellen Fächerkanons bringen, der Unterricht werde didaktisch gesehen von "Fächern" in Richtung "Fälle" bzw. "Probleme" orientiert, heißt es in einer Aussendung der drei Fakultäten.
...
Zukünftig stärker praxisorientiert
Gelernt werde künftig stark praxisorientiert und im Team in
Kleingruppen, die Medizinstudenten würden wesentlich früher
Patientenkontakte haben und damit besser auf den klinischen Alltag vorbereitet sein. Ein weiterer Vorteil der Reform sei die angestrebte Verbesserung des Prüfungswesens durch fächerübergreifende und in der Anzahl stark reduzierte Prüfungen.

Vertreter aller drei Unis weisen allerdings darauf hin, dass die
Implementierung des neuen Medizinstudiums mit Mehrkosten verbunden sei. Sie würden sich durch den stark forcierten Unterricht in Kleingruppen sowie die noch mehrere Jahre notwendige Parallelführung von altem und neuen Studium ergeben.
->   Akademisches Portal Österreich
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010