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Der "Osterhase" hoppelt auf die Rote Liste  
  Seit Jahrzehnten werden die Feldhasen europaweit immer weniger, weil viele Jungtiere sterben. Die Tiergattung hat bereits Eingang in die "Vorwarnliste" des Österreichischen Umweltbundesamtes (UBA) gefunden.  
Um ihre Jungen ausreichend versorgen zu können, brauchen Häsinnen fettreiche Wildkräuter und -gräser, die sie in der Agrarlandschaft kaum mehr finden, erklärte Walter Arnold, Vorstand des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) am Dienstag in einer Aussendung.
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Osterei und Osterhase sind Jahrtausende alt
Mit dem christlichen Fest Ostern sind seit Jahrhunderten viele Bräuche verbunden. Sie sind zum Teil heidnischen Ursprungs. Das Ei etwa ist ein altes Fruchtbarkeitssymbol, Ursprung des Lebens, des Seins und Werdens. Bereits 5.000 v.Chr. hat man zum Frühlingsfest bunt bemalte Eier verspeist.

Auch der Osterhase gilt als Fruchtbarkeitssymbol und taucht bereits in der ägyptischen Mythologie auf. Die Vorstellung vom Hasen als österlichem "Eierbringer" ist in Deutschland zum ersten Mal im 17. Jahrhundert belegt. In Byzanz soll er im Mittelalter sogar ein Zeichen für Christus gewesen sein. In der Annahme, der Hase schlafe mit offenen Augen, verglich man ihn mit dem Auferstandenen, der nicht im Tod entschlafen war.
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Tierarten, deren Bestände akut zurückgingen
In der Kategorie "Vorwarnliste" finden sich Tierarten, deren Bestände akut zurückgegangen sind. Wenn sich der Trend innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht ändert, werden Hasen als "gefährdet" eingestuft. Grundlage für die Einstufung ist die so genannte Jagdstreckenstatistik.
Gravierende Verluste unter Junghasen
Die Fruchtbarkeit des Feldhasen ist laut Arnold unvermindert hoch, allerdings sind die Verluste unter den Junghasen gravierend. Die Tiere erfahren nicht sehr viel elterliche Fürsorge.

Sie sitzen schutzlos in ihrer Sasse, einer flachen Mulde im Feld. Einmal am Tag werden sie für etwa zwei bis drei Minuten gesäugt. Verluste gibt es auch vermehrt durch Beutegreifer wie Füchse.
Hauptproblem: Beeinträchtigter Lebensraum
Das Hauptproblem ist der durch den Menschen verschlechterte Lebensraum, so der Experte. Den Junghasen fehlt nicht nur die Deckung zum Schutz vor Feinden, auch das Nahrungsangebot ist oft zu einseitig.

Als Hoffnungsschimmer sieht Arnold die Veränderungen in der Landwirtschaft seit dem EU-Beitritt. Die Stilllegung von landwirtschaftlichen Flächen und die Zunahme von Brachen kommen dem Feldhasen zugute, dies haben auch Forschungen gezeigt.
->   Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI)
->   Umweltbundesamt (UBA)
 
 
 
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01.01.2010