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Uni Wien will bei Umsetzung des neuen UG vorangehen  
  Die Universität Wien will als eine der ersten Hochschulen Österreichs das neue Universitätsgesetz (UG) 2002 umgesetzt haben. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch gab der Vorsitzende des Universitätsrats, Max Kothbauer, die Devise "Speed Wins" aus. Bereits begonnen wurde etwa die Arbeit am neuen Organisationsplan der Universität.  
Vor rund zehn Tagen hat der Rat Rektor Georg Winckler bis 2007 in seinem Amt bestätigt, der neue Senat soll sich bis Anfang Juni konstituieren.

Bis Mitte Mai sollen drei der künftig vier Vizerektoren bestellt werden, die Funktion des für das Personal zuständigen vierten Vizerektors wird ausgeschrieben und soll laut Winckler bis Mitte Juni besetzt werden.
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Das Universitätsgesetz (UG) 2002
Mitte Juli vergangenen Jahres war das Universitätsgesetz (UG) 2002 mit den Stimmen der Regierungsparteien beschlossen worden. Durch das UG werden alle österreichischen Universitäten per 1. Jänner 2004 aus der Bundesverwaltung ausgegliedert und zu juristischen Personen des öffentlichen Rechts umgewandelt. Gleichzeitig wird die Mitbestimmung von Studierenden und Assistenten bzw. Dozenten eingeschränkt. Die Unis erhalten dreijährige Globalbudgets mit einer leistungsabhängigen Komponente, schließen mit dem Bildungsministerium Leistungsvereinbarungen ab und werden Arbeitgeber ihres Personals. Die Universitätsleitung besteht künftig aus dem - neu geschaffenen - Universitäts-Rat, dem Rektorat und dem Senat.
->   Mehr zum UG 2002 in science.ORF.at
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Neuer Organisationsplan in Arbeit
Bereits begonnen wurde die Arbeit am neuen Organisationsplan der Universität. Dessen Grundsätze sollen bis Juli mit dem Universitätsrat und dem Gründungskonvent besprochen werden, der komplette Plan solle bis September ausgearbeitet sein, betonte Winckler.
Weniger "Allgewalt" für den Rektor
Gleichzeitig wiesen Winckler und Kothbauer darauf hin, dass der Rektor etwas von seiner "Allgewalt" abgeben müsse und künftig "nur" Vorsitzender des Rektorats sei: "Es gibt nicht mehr den starken Rektor, sondern das Rektorat." An der Spitze solle "mindestens" das Vier-Augen-Prinzip gelten.
Weitere Entwicklungsziele: Joint-Study-Programme ...
Als weitere Entwicklungsziele nannte Winckler unter anderem eine Steigerung der Qualität durch die Definition von Bildungszielen ("Learning Outcomes").

An die Stelle der derzeitigen "Akkumulation isolierter Lehrveranstaltungen" solle eine thematisch motivierte modulare Struktur treten. So könnten Studenten im Rahmen von Joint-Study-Programmen einzelne Module ihrer Ausbildung ohne Zeitverlust an einer der Partneruniversitäten der Uni Wien absolvieren.

Außerdem soll die europäische Studienarchitektur (Bakkalaureat-Master-Doktorat) implementiert, die Studieneingangsphase neu gestaltet und für Absolventen ein Weiterbildungsangebot entwickelt werden.
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Job-Möglichkeiten für Studenten
Studenten will Winckler an der Universität Job-Möglichkeiten anbieten: So könnten etwa Höhersemestrige im Lehrbereich eingesetzt werden, weitere Beschäftigungschancen gebe es außerdem im Forschungs- und Verwaltungsbereich.
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Studiengebühren und was damit passiert
Im Rektorat soll weiters eine Planungs- und Clearingstelle eingerichtet werden, die für die widmungsgemäße Verwendung der Studiengebühren sorgt. Die Studenten sollten wissen, was mit ihren Beiträgen an der Uni Wien geschehe.

Kritik übte Winckler dabei erneut am heurigen Budget für die Unis: 2003 dienten die Studienbeiträge dazu, Löcher im Bundesbudget zu stopfen - sie würden den Unis nicht zusätzlich zur Verfügung gestellt, sondern müssten dafür herhalten, Kürzungen in anderen Bereichen auszugleichen.
Graduierten-Studiengänge für junge Wissenschaftler
Für Jung-Wissenschafter will Winckler Graduierten-Studiengänge in Wissenschaftsbereichen, die sich durch hohe Reputation in der Forschung und europäische Vernetzung auszeichnen, anbieten.
Steigerung des Frauenanteils
Als weiteres Ziel nannte er die Steigerung des Frauenanteils auf allen Ebenen des Wissenschaftsbetriebs.
Abschluss der Veränderungen bis 2005
Die Veränderungen in Lehre, Forschung und Verwaltung sollen bis Mitte 2005 abgeschlossen sein und evaluiert werden.

Auf Grundlage dieser Bewertung wolle man dann im zweiten Halbjahr 2005 entscheiden, welches Profil sich die Universität für den Entwurf der ersten Leistungsvereinbarung zwischen Uni und Bildungsministerium Anfang 2006 geben soll, so Winckler.
->   Universität Wien
->   Dokumente zur Universitätenreform (Bildungsministerium)
->   Das science.ORF.at-Archiv zur Uni-Reform
 
 
 
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01.01.2010