News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Tierversuche: Forschung nach Alternativen gefordert  
  Zwischen 100 und 150 Millionen Versuchstiere sterben jährlich weltweit - meist in der medizinischen Forschung. Anlässlich des Welttierversuchstages am Donnerstag fordern Tierschützer die verstärkte Forschung nach Alternativen.  
Laut neuen Studien bringen Tierversuche wenig Erfolge und sind fast nie auf Sicherheit und Relevanz der Ergebnisse überprüft worden, erklärte die Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Mittwoch in einer Aussendung.
...
"Wirkungsüberschneidung nur zu rund 15 Prozent"
"Schädliche Wirkungen beim Menschen überschneiden sich nur zu rund 15 Prozent mit den schädlichen Wirkungen, die bei Tieren auftreten", erklärte Vier Pfoten Expertin Maria Purzner. "Tierversuchsfreie Alternativen durchlaufen zwar eine zeit- und kostenintensive Phase der Validierung, sind dafür aber eindeutig genauer."

Eine Alternative sind beispielsweise Versuche an menschlichen Zellkulturen - Ergebnisse bei Untersuchungen auf so genannte phototoxische Reaktionen waren dabei bereits erheblich genauer.
->   Mehr dazu: Zellversuche statt Tierversuche (20.11.01)
...
Zuwenig Geld für Alternativ-Forschung
Die Organisation kritisierte, dass das Budget des Europäischen Zentrums für Alternativmethoden zum Tierversuch zu wenig Geld zur Verfügung habe.

Vom österreichischen Wissenschaftsministerium wurde die Forschung in diesem Bereich in den vergangenen Jahren mit jährlich nur etwa 178.000 Euro unterstützt.
EU-Chemikalienpolitik: Neue Tests für alte Stoffe?
Laut den Tierschützern könnten wegen einer geplanten Chemikalienpolitik der EU bis zu zwölf Millionen Versuchstiere zusätzlich einen grausamen Tod finden.

Das EU-Weißbuch sieht vor, dass chemische Altstoffe aus der Zeit vor 1981 auf ihre Unbedenklichkeit hin untersucht werden müssen. Nach Möglichkeit sollen diese Untersuchungen mit Hilfe von Alternativmethoden durchgeführt werden, allerdings seien die meisten nicht validiert.
->   Mehr dazu: Mehr Tierversuche durch neue EU-Chemikalienpolitik? (29.1.02)
->   Tierschutzorganisation Vier Pfoten
Die Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET) hat die Aufgabe, Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch zu dokumentieren, zu bewerten und ihre Anerkennung national und international zu empfehlen bzw. auch durchzusetzen.

Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   EU: Tierversuche für Kosmetika ab 2009 verboten (15.1.03)
->   Zahl der Tierversuche in Österreich steigt (25.6.02)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010