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50 Jahre Körner-Fonds: 3.000 Jungforscher gefördert  
  Zum 50. Mal wurden am Donnerstag junge Wissenschaftler und Künstler mit den Förderungspreisen aus dem Theodor Körner-Fonds ausgezeichnet. In dem Zeitraum erhielten mittlerweile mehr als 3.000 Jung-Forscher eine Starthilfe.  
Der Fonds wurde 1953 von Arbeiterkammern und Gewerkschaften zum 80. Geburtstag von Bundespräsident Theodor Körner eingerichtet.

Ausgezeichnet werden Nachwuchs-Wissenschaftler und -Künstler, die bereits erste wichtige Arbeiten geleistet haben und von denen weitere bedeutende Beiträge zu erwarten sind.
Heuer 58 Wissenschaftler ausgezeichnet
Heuer erhalten 58 Wissenschaftler für Arbeiten in den Bereichen Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Naturwissenschaft sowie bildende Kunst, Literatur und Musik eine Förderung zwischen 1.200 und 2.700 Euro.

Unter anderem beschäftigen sie sich mit Analyse-Methoden für die Archäologie, der Forschung an schonender Allergie-Behandlung für kleine Kinder und an Wirkungsmechanismen bei der Entstehung der Zuckerkrankheit.
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Einige Preisträger 2003
Der Humanbiologe Fabian Kanz entwickelte die Software "Bone", mit deren Hilfe der Zustand von Skeletten bei archäologischen Grabungen standardisiert und wiederholbar bestimmt werden kann. Jetzt bekam er die Körner-Förderung für ein Modul zur Bestimmung des Geschlechts von Skeletten.
Die Medizinerin Eleonora Dehlink forscht daran, ob sich die "sublinguale Immuntherapie" gegen Allergien auch bei 3- bis 6-jährigen Kindern anwenden lässt.
Die Kommunikationswissenschaftlerin Susanne Blumesberger wird für die Erarbeitung eines biografischen Handbuchs der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen gefördert, der Wirtschaftswissenschaftler Peter Krammer für die Forschung über Arbeitskräftewanderung im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung.
->   Theodor Körner Fonds (Arbeiterkammer)
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Arbeiterkammer kritisiert Regierung
Arbeiterkammer(AK)-Präsident Herbert Tumpel kritisierte bei der Preisverleihung am Donnerstag die Regierung, "die die Abhängigkeit der Universitäten von der Wirtschaft massiv erhöht hat".

Bei der Besetzung der Uni-Räte seien die Arbeitnehmerinteressen missachtet worden, es fehle ein Gesamtkonzept für die Entwicklung und Finanzierung von Forschung und Lehre, und der Geldmangel an den Unis könnte zur Verwendung der Studiengebühren zur Abdeckung von Budgetdefiziten statt zur Verbesserung des Lehrangebots führen, meinte Tumpel und forderte mehr staatliche Mittel für die Universitäten.
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Theodor-Körner-Fonds: Gegründet 1953 von AK und ÖGB
Der Theodor-Körner-Fonds wurde 1953 von Arbeiterkammern und ÖGB zum 80. Geburtstag des damaligen Bundespräsidenten Theodor Körner (Bundespräsident von 1951 bis 1957) initiiert: Der Jubilar hatte auf Geschenke verzichtet und gebeten, statt dessen junge Wissenschaftler und Künstler zu fördern.

Die eingereichten Projekte beurteilt ein Beirat, der sich aus Experten aus Wissenschaft und Kunst zusammensetzt. Die Höhe der Preise richtet sich nach den vorhandenen Geldmitteln und der Anzahl der eingereichten, förderungswürdigen Arbeiten. Derzeit wird ein Betrag zwischen 1.200 und 2.700 Euro pro Preis gewährt. Der Förderungspreis ist projektgebunden. Zwei Drittel des Preisgeldes werden zum Verleihungstermin und ein Drittel bei nachgewiesener Fertigstellung des Projektes ausbezahlt.
->   Arbeiterkammer Wien
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Klestil: "Vorrang für Wissenschaft und Forschung"
Auch Bundespräsident Thomas Klestil, der traditionell die Körner-Preisträger nach der Verleihung in der Hofburg empfing, mahnte einen "Vorrang für Wissenschaft und Forschung" ein.

Nachdem in den letzten Wochen "Hilferufe im Bereich der Forschungsförderung" laut geworden sind, verfolgt das Staatsoberhaupt die Entwicklung nach eigenen Worten "mit großer Besorgnis".
Prominente Preisträger: Von Zemanek bis Schroeder
Unter den Körner-Preisträgern der vergangenen 50 Jahre finden sich zahlreiche prominente Namen: etwa Heinz Zemanek, der 1954 mit der Starthilfe von 30.000 Schilling seine Arbeiten am ersten europäischen Transistoren-Rechner "Mailüfterl" beginnen konnte, oder die Wiener Biochemikerin Renee Schroeder, die heuer vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten als Wissenschafterin des Jahres 2002 ausgezeichnet wurde.

Aber auch zahlreiche Künstler wie Oswald Oberhuber, Andreas Okopenko, Werner Schneyder, Christian Ludwig Attersee, Friedrich Cerha, Jörg Mauthe oder Arnulf Rainer zählen zu den Preisträgern.
Mehr dazu über Forschungspolitik in science.ORF.at:
->   ÖAW-Präsident Welzig: "Es geht ums Überleben" (11.3.03)
->   Gehrer: Wissenschaft und Forschung wird "Chefsache" (30.1.03)
->   Forschungsplan: Mehr Budget und Personal notwendig (13.12.02)
 
 
 
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01.01.2010