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Schimpansen "vererben" Rollenstrukturen  
  Dominantes Verhalten kann sich "vererben": In einer seit gut 40 Jahren laufenden Langzeitstudie konnten Forscher nachweisen, dass Schimpansen ihre Rollenpositionen innerhalb der Population weitergeben.  
Die untersuchten Affen gehören zu der Population des Gombe-Nationalparks in Tansania, wo Jane Goodall vor 43 Jahren die Studie begann.

Dies berichtet das Magazin National Geographic Deutschland in der aktuellen Mai-Ausgabe des Magazins.
Töchter dominanter Schimpansinnen ebenso dominant
Die lange Forschungsdauer ermöglichte es den Wissenschaftlern, Affenfamilien über mehrere Generationen hinweg zu beobachten und ihr Verhalten zu analysieren. Anhand dieser Stammbäume konnten sie beobachten, dass Töchter dominanter Mütter die besten Futterplätze für sich beanspruchen, schneller wachsen und bis zu vier Jahre früher geschlechtsreif werden als die Töchter niederrangiger Schimpansinnen.

Das Projekt gehört heute zu den größten Langzeitstudien an einer einzigen Tiergruppe, die es je gegeben hat.
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Die Schimpansen-Forscherin Jane Goodall
Vor 43 Jahren begann Jane Goodall ihre Schimpansenforschung im heutigen Gombe-Nationalpark in Tansania. Ihre Untersuchungen erbrachten neue Erkenntnisse über die bis dahin wenig erforschten Tiere. Die angeblich friedlichen, einfach strukturierten Vegetarier entpuppten sich als schlagkräftige, hochintelligente Jäger mit kompliziertem Charakter und Gefühlsleben, die sogar in der Lage sind, Werkzeuge herzustellen. Dies galt bis dahin als eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Mensch und Tier.
->   Mehr über Jane Goodall
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Die Affen sind akut gefährdet
Als Jane Goodall in den sechziger Jahren nach Gombe kam, lebten dort rund 150 Schimpansen. Heute sind es noch etwa 100 Tiere. Waldrodung und die Ansiedlung von Menschen gefährdet die Existenz der Affen.

So hat in den vergangenen zehn Jahren die Bevölkerung rund um den Gombe-Park drastisch zugenommen. Ihr Bedarf an Brennholz und Lebensmitteln führte zu illegalen Abholzungen und Wilderei. Setzen sich diese Entwicklungen fort und wird das Schutzgebiet der Affen nicht erweitert, könnte die Gombe-Population innerhalb weniger Jahrzehnte einer Krankheit oder der Inzucht zum Opfer fallen.
->   The Jane Goodall Institute
->   National Geographic Deutschland
->   Mehr über Schimpansen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010