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Bereits jeder neunte Österreicher ist krankhaft dick  
  Die Zahl der krankhaft übergewichtigen Österreicher ist laut Lipidforum austriacum in den vergangenen Jahren auf elf Prozent angewachsen - jeder neunte Alpenrepublikaner ist demnach bereits krankhaft dick.  
Die Folgen dieser Entwicklung sind alarmierend: Diabetes plus Hochdruck, Fettstoffwechsel-Störungen, metabolisches Syndrom und Bauchfettsucht sind die häufigsten Todesursachen in der westlichen industrialisierten Welt, so Helmut Sinzinger, Präsident des Lipidforum austriacum (LFA) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
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Kampagne "Fett - Ein stiller Killer"
Um dieser Entwicklung entgegen zu steuern, startete das Lipidforum vor einem Jahr die Kampagne "Fett - Ein stiller Killer", mit der die Österreicher besser über die Gefahren des krankhaften Übergewichtes und seinen Folgen aufgeklärt werden sollten. Ein sichtbarer Erfolg der Arbeit: Bei einer gemeinsamen Aktion mit Apothekern wurden 20.000 Bluthochdruckpatienten "entlarvt", die von ihrer Krankheit gar nichts wussten.
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Ursache: Zu viel gesättigte Fette
Die Ursache für das Übergewicht ist nicht schwer zu finden. Während man laut Cholesterin-Konsens 2002 täglich maximal 25 bis 30 Gramm gesättigte Fette zu sich nehmen sollte, verdrücken die Österreicher durchschnittlich gleich 70 Gramm davon.

Dem entsprechend leicht wäre es eigentlich, auch vorzubeugen. "Wer täglich nicht mehr als 30 Gramm Landtierfett zu sich nimmt und sich ausreichend - also drei Mal pro Woche 30 Minuten lang - bewegt, ist vor der Fettkrankheit mit ihren tödlichen Folgen gefeit", meinte Harald Kritz, Ärztlicher Leiter der Kuranstalt Engelsbad.
Fischfett ausdrücklich ausgenommen
Ausgenommen von dem Motto "Less fat a day, keeps the doctor away" wurde inzwischen ausdrücklich das Fischfett, da es sich in seiner Zusammensetzung ausgesprochen günstig erwiesen hat und nicht begrenzt werden sollte. Selbst fetter Karpfen und Lachssteak können ohne Bedenken genossen werden.
Bauchumfangmessung für mehr "Fettbewusstsein"
Um das "Fettbewusstsein" der Österreicher weiter zu schärfen, propagiert das Lipidforum die Bauchumfangmessung (BUM). Mit dieser einfachen Technik kann das persönliche Herz-Kreislauf-Risiko leicht festgestellt werden.

Weiters forderten die Mediziner die Entwicklung von Fettpunkten auf Speisekarten. Von medizinischer Seite her sollten künftig auch Diabetiker Lipid- und Blutdrucksenker erhalten. Die erfolgreiche Aktion mit den Apothekern will das LFA fortsetzen.
->   Lipidforum austriacum
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01.01.2010