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"Wiener Deklaration" für nachhaltige Waldnutzung  
  Die Vierte Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (MCPFE) ist am Mittwoch zu Ende gegangen. Zuvor wurde die "Wiener Deklaration" unterzeichnet, die eine nachhaltige Waldnutzung stärken soll.  
Zusätzlich wurden von den Forstministern fünf Resolutionen zu den Themen "Kooperationen, nachhaltige Bewirtschaftung, kulturelle Aspekte, biologische Vielfalt und Klimafaktor Wald" verabschiedet.
Vielfalt schützen, Vermarktung voran treiben
Die Konferenz formulierte als wichtige Ziele unter anderem: die biologische Vielfalt der Wälder in Europa zu schützen, ein Bewusstsein für den Wert der Leistungen des Waldes zu schaffen und deren Vermarktung voran zu treiben sowie seine kulturelle Bedeutung zu verdeutlichen.
Die vielen Rollen des Waldes
In der "Wiener Deklaration" wird hervorgehoben, dass der Wald vielfältigen Nutzen stifte: Er sei Quelle für erneuerbare Energie, helfe beim Schutz gegen Naturgefahren, trage als Kohlenstoff-Speicher zur Reduzierung von Umweltbelastungen bei, diene den Menschen als Ort der Erholung und halte den Wasserhaushalt im Gleichgewicht. Darüber hinaus sei das Holz ein umweltfreundliches Rohmaterial.
->   MCPFE
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Zwiespältiger Zustandsbericht der Wälder in Europa
Zwiespältig ist der aktuelle Zustandsbericht der europäischen Wälder, der im Rahmen der Konferenz präsentiert wurde: Einerseits sind die Einträge von Luftschadstoffen weiterhin sehr hoch, andererseits ist fast die Hälfte des Kontinents bewaldet, wovon wiederum rund zwölf Prozent geschützt sind.
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MCPFE siedelt nach Polen
Mit dem Ende des Wiener Waldgipfels begann für den MCPFE-Prozess gleichzeitig ein neuer Arbeitszyklus: Das Verbindungssekretariat wird mit dem Vorsitz der Konferenz schrittweise während des Jahres 2003 nach Polen "übersiedeln". Vorrangiges Ziel der nächsten Monate ist die Erarbeitung von konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der in Wien gefassten politischen Beschlüsse.
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Die fünf Wald-Resolutionen
Folgende f?nf Resolutionen zu den Themen "Kooperationen, nachhaltige Bewirtschaftung, kulturelle Aspekte, biologische Vielfalt, Klimafaktor Wald" - wurden von der Vierte Ministerkonferenz zum Schutz der W?lder in Europa (MCPFE) zus?tzlich zur "Wiener Deklaration" beschlossen:

Die Resolution 1 "Sektor?bergreifende Kooperation und nationale Waldprogramme" weist darauf hin, dass die Herausforderungen beim Schutz und der Nutzung der W?lder nur in einer gemeinsamen Anstrengung bew?ltigt werden k?nnen. Es sei notwendig, dass die am Wald interessierten Gruppen zusammenarbeiten, um ausgewogene Resultate zu erzielen. Die europ?ischen Minister haben ein Konzept f?r nationale Waldprogramme als ein geeignetes Instrument zur Optimierung dieses Ziels definiert.

Die Resolution 2 "Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Waldbewirtschaftung" zeigt auf, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung nur dann auf Dauer durchf?hrbar ist, wenn den vielf?ltigen Leistungen auch ein ?konomischer Wert gegen?ber steht. In l?ndlichen Gebieten seien die W?lder f?r viele Menschen eine, wenn nicht die wichtigste Quelle des Einkommens und der Besch?ftigung. Die Minister wollen diese Rolle des Waldes durch eine wirkungsvolle ?konomische Politik in Partnerschaft mit anderen gesellschaftlichen Gruppen st?rken.

Mit der Resolution 3 "Kulturelle Aspekte einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung" verpflichten sich die Minister, die kulturellen Werte des Waldes in ihre Politik einzubeziehen. Der Wald als nat?rliches Lebensumfeld der Menschen habe immer schon zu Bearbeitung und Kultivierung eingeladen. Und so finden sich in den W?ldern auch die kulturellen und sozialen Spuren von Jahrhunderten Menschheitsgeschichte, die es zu erhalten und weiter zu entwickeln gelte.

Die Resolution 4 "Biologische Vielfalt der W?lder Europas" weist darauf hin, dass es ungebrochener Anstrengungen bed?rfe, den Wald in seinem nat?rlichen Reichtum an Arten und Lebensr?umen zu erhalten. Das Management von heute schon bestehenden Schutzgebieten soll optimiert und diese Fl?chen sollen weiter ausgedehnt werden, um das breite Spektrum an W?ldern zu sichern. Auch hier streben die europ?ischen L?nder eine produktive Kooperation an, z. B. in der Anwendung von gemeinsamen Richtlinien in der Erfassung von Schutzgebieten.

Die Resolution 5 "Klimawandel und Wald" weist darauf hin, dass der Wald entscheidend dazu beitrage, den f?r den Klimawandel mitverantwortlichen Kohlenstoff zu speichern und damit zu neutralisieren. Dieses Potenzial des Waldes d?rfe jedoch nicht den anderen vielf?ltigen Nutzen untergeordnet werden. Daher betonen die Minister auch, dass eine nachhaltige Verbesserung der Umweltsituation nur durch eine Verminderung der Emissionen erreicht werden k?nne. Die F?rderung von Holz als Energietr?ger k?nne dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.
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01.01.2010