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Hautkrebs nimmt in Österreich ungebremst zu  
  Braune Haut gilt als Schönheitsideal und vermittelt den - manchmal trügerischen - Eindruck von Jugend und Gesundheit. Gerade im Frühling werden die bräunenden Sonnenstrahlen intensiv und meist ungeschützt genossen. Die Folgen sind vorprogrammiert: Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, steigt rapide an. Nun schlägt die österreichische Krebshilfe Alarm - denn Hautkrebserkrankungen nehmen in Österreich Jahr für Jahr ungebremst zu.  
Um ein verstärktes Gesundheitsbewusstsein zum Thema Sonne und Hautkrebs zu schaffen, wurde vor nunmehr 15 Jahren von der österreichischen Krebshilfe die umfassende Informationsplattform "Sonne ohne Reue" geschaffen.

"Diese Kampagne ist mittlerweile das Markenzeichen für Hautkrebsaufklärung und Vorsorge in Österreich geworden", meint Doris Sommer, Geschäftsführerin der Krebshilfe.
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Sonneohnereue.at: Infos für ein gefahrloses Sonnenbad
Unter www.sonneohnereue.at finden Sie wichtige Informationen für ein gefahrloses Sonnenbad. Enthalten sind unter anderem: ein Hauttyptest, Anleitungen zur Selbstuntersuchung, Tipps für das Sonnenbad im Solarium und ausführliche Hinweise für den Schutz von Babys und Kleinkindern.

Ab sofort ist nun auch ein Service der besonderen Art abrufbar. Unter dem Titel "Aus Liebe zum Leben" können sich Interessierte unter www.krebshilfe.net kostenlos anmelden. Entsprechend den persönlichen Angaben erhalten sie dann automatisch Erinnerungsmails, die an die nächstfälligen Vorsorgeuntersuchungen beim Dermatologen erinnern.
->   www.sonneohnereue.at
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Die Sonne und ihre Schattenseiten
Unbestritten ist, dass die Sonne lebenswichtig ist. Sie regt unseren Stoffwechsel an, fördert die Bildung des Vitamins D, das für den Kalziumaufbau und damit für die Stärkung der Knochen benötigt wird etc. Darüber hinaus wirken Sonnenstrahlen aktivierend und heben nicht zuletzt die Stimmung.

Aber die Sonne hat auch ihre Schattenseiten. Setzen wir uns ihr übermäßig aus, können die UV-Strahlen zu Schäden wie allergischen Reaktionen und nicht zuletzt zum gefürchteten Melanom führen.

80 Prozent der lichtbedingten Hautschäden werden bereits in den ersten 20 Lebensjahren erworben. Daher sind besonders Säuglinge, Kinder und Jugendliche besonders zu schützen.
Das Melanom: Der Krebs, der aus der Sonne kam
Bereits 3,1 Prozent aller krebserkrankten Frauen Österreichs leiden an Melanomen der Haut, bei Männern sind es 2,8 Prozent. "Die Sonne ist ein wesentlicher Faktor für die Melanomentstehung", erklärt Hubert Pehamberger, Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Melanom- und Dermato-Onkologie" der Gesellschaft für Dermatologie.

Einen besonderen Stellenwert im Kampf gegen Hautkrebs hat die Früherkennung, denn rechtzeitig erkannte und operierte Melanome können vollständig geheilt werden.
Effektive Melanomvorsorge
"Der vernünftige Umgang mit der Sonne kann verhindern, dass das Melanom auftritt", erläutert Pehamberger. "Die beste Vorsorge ist die Vermeidung von extremer Sonnenbestrahlung - das bedeutet: Sonnenschutz durch Sonnencremen, Kleidung und Schatten."

Die zweite wichtige Vorsorgestrategie ist die regelmäßige Selbstkontrolle. Wenn sich nämlich Muttermale verändern, sind sie melanomverdächtig. Dann sollte sofort der Hautarzt aufgesucht werden. Die dritte Säule der Vorsorge ist die regelmäßige Hautkontrolle durch einen Facharzt.
Bräune als gefährliches Schönheitsideal
Für den Vormarsch von Hautkrebs gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe. Gesichert ist, dass bei Mitteleuropäern das veränderte Freizeitverhalten eine große Rolle spielt. Sich zu Weihnachten oder zu Ostern der Sonne in tropischen Ländern auszusetzen, dafür ist die Haut von hellhäutigen Menschen nicht geschaffen.

Auch die Sommerurlaube im Süden Europas überfordern die Schutzmechanismen unserer Haut. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass die Grundlagen für die Entstehung von Hautkrebs vielfach schon in der Jugend gelegt werden. Denn: Die Haut vergisst nicht - jeder Sonnenbrand erhöht vor allem das Melanomrisiko.
Auch das Solarium ist nicht ungefährlich
Übrigens: Auch das Solarium ist keine ungefährliche Möglichkeit zu bräunen. UV-Strahlen - ob natürlich oder künstlich - schaden der Haut und können zu Hautkrebs führen. Außerdem bietet durch das Solarium gebräunte Haut keinen nennenswert erhöhten UV-Eigenschutz, etwa vor einem bevorstehenden Sonnenurlaub.
Sonnenbad im Schatten
Um "in den Genuss" gebräunter Haut zu kommen, muss man sich im Übrigen nicht der prallen Sonne aussetzen. Auch bei bedecktem Himmel beträgt die UV-Einstrahlung noch rund 50 Prozent, ebenso im Schatten.

Vorsicht ist auch beim Schwimmen oder Schnorcheln geboten. Denn bis etwa 40 cm Tiefe beträgt die Sonneneinstrahlung immerhin noch 40 Prozent. Deutlich verstärkt wird die UV-Strahlung im Schnee (um 85 Prozent), im Sand (um bis zu 20 Prozent), auf der Wiese (um fünf Prozent) und am Wasser (um bis zu 75 Prozent).

Martina Weigl, Ö1-Radiodoktor
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Kostenlose Infomappe und die "Radiodoktor-Erlebnistage"
Eine kostenlose Infomappe zur Sendung kann bestellt werden unter: ORF Redaktion Radiodoktor, Postfach 1000, Kennwort: Schöne und gesunde Haut, 1040 Wien oder per E-Mail: radiodoktor@orf.at.

Am 17. und 18. Mai 2003 finden die Ö1-"Radiodoktor-Erlebnistage" im Wiener Rathaus statt: Zwischen 10.00 und 18.00 Uhr können Sie sich Ihren Hauttyp bestimmen, Ihre Haut mit Auflichtmikroskop untersuchen lassen und sich über Hautkrebs, Hautpflege, moderne Strategien gegen Hautalterung und wirksamen Sonnenschutz informieren. Der Eintritt ist frei. Alle Beratungen und Untersuchungen sind kostenlos. Tiere nicht zugelassen.
->   Radio Österreich 1
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->   Mehr zum Stichwort Hautkrebs in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010