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Die Mozart-Datenbank im Internet  
  Im Jahr 2006 jährt sich der Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) zum 250. Mal. Rechtzeitig zum Jubiläum soll das Oeuvre des weltberühmten Komponisten vom Salzburger Institut "Neue Mozart-Ausgabe" (NMA) komplett dokumentiert sein. Bis dorthin wollen Musikwissenschaftler der NMA - gefördert vom Wissenschaftsfonds (FWF) - aber auch alle Quellen mit Originalen Mozarts in einer Datenbank digital erfasst haben.  
Nicht nur bei der weltweiten Vermarktung seines Namens in Form von Süßigkeiten, Musicals oder Popsongs, auch bei manchen Musikeditionen seines Werks mag sich Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) im Grab umdrehen:

Da wurden Fehler oder Manipulationen in den Notenausgaben gemacht, Kompositionen frei interpretiert und "stillschweigend" korrigiert.
Quellendatenbank aller Werke, Fragmente und Entwürfe
Derartige Werkausgaben und Interpretationen fallen allerdings meist erst dann auf, wenn es eine Vergleichsmöglichkeit mit dem Original gibt. Eine Quellendatenbank aller bekannten Werke und Skizzen, Fragmente und Entwürfe des weltberühmten Komponisten soll diesem Problem nun Abhilfe schaffen.

Der Musikwissenschaftler und EDV-Spezialist Christoph Großpietsch hat gemeinsam mit Mitarbeitern des Instituts "Neue Mozart-Ausgabe" (NMA) in Salzburg circa 10.000 Quellen - davon 100 Autographen, sprich Handschriften des Komponisten selbst, mehr als 3.500 Drucke und 5.500 Handschriften - digital erfasst.
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Bestand des Werkverzeichnisses und jeweilige Quelle
"Die Mozart-Quellendatenbank setzt sich im Grunde aus zwei Teilen zusammen", erklärt Großpietsch das vom Wissenschaftsfonds (FWF) geförderte Projekt. "Erstens inkludiert die Datenbank den Bestand des Köchelverzeichnisses, also des bis heute für Mozart gültigen Werkverzeichnisses. In weiterer Folge wurde zu allen Köchelnummern (KV) jede Komposition des Künstlers ist mit einer Nummer versehen - sukzessive die jeweilige Quelle des Werks verzeichnet."
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Autographe über die ganze Welt verstreut
Die Autographe von Wolfgang Amadeus Mozart seien nämlich über die ganze Welt verstreut, ergänzt der Forscher. Manche Quellen in ehemaligem Privatbesitz seien heute sogar verschollen und lediglich in Kopien erhalten. Eine elektronische Quellendokumentation liege daher nahe.

"Für Mozart-Forscher ist der Fundort einer Originalhandschrift von immenser Wichtigkeit", so Großpietsch. "Nur anhand derer kann man tatsächlich kritische Werkanalysen und Quellenstudien durchführen."
Ziel: Kritische Gesamtedition des Mozart-Oevres
Das Forschungsprojekt ergänzt zielführend die Arbeit an der "Neuen-Mozart-Ausgabe", die bereits seit 1954 in Kooperation der Mozartstädte Augsburg - dem Geburtsort von Mozarts Vater Leopold-, Salzburg und Wien durchgeführt wird.

Das Ziel: eine kritische Gesamtedition des Oeuvres Mozarts, deren Einzelbände bis heute von der "Neuen Mozart-Ausgabe" erstellt und der "Internationalen Stiftung Mozarteum" in Salzburg herausgegeben werden.

Die NMA hat in mehr als 200 Notenbänden und kritischen Berichten alle bekannten Werke und Skizzen, Fragmente und Entwürfe von Wolfgang Amadeus Mozart dokumentiert.
Fertigstellung der Datenbank bis 2006 geplant
Die Datenbank - sie wird regelmäßig ergänzt und überholt - kann über die Website des NMA abgerufen werden und bietet überdies Details zur Kompositionsgeschichte und zum Aussehen der gesuchten Quelle.

Spätestens bis zum Mozartjahr 2006 dann jährt sich der Geburtstag des Komponisten zum 250. Mal soll die gesamte Arbeit fertiggestellt sein.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin
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01.01.2010