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Gentherapie gegen Schäden nach Herzversagen  
  Bislang musste man sich nach Herzversagen damit begnügen, die negativen Folgen zu minimieren. Nun soll das beschädigte Herzgewebe mit Hilfe einer neuen Gentherapie wieder hergestellt werden.  
Einem Forscherteam des Duke University Medical Center in den USA gelang es, die durch ein Herzversagen hervorgerufenen Schäden am Herzgewebe von Laborhasen rückgängig zu machen. Dies berichtete BBC Online am Dienstag.

Die Untersuchungen geben Hoffnung, dass eine ähnliche Technik in Zukunft auch bei Menschen angewandt werden kann. Ihr Hauptvorteil: Sie bedarf keiner chirurgischen Eingriffe.
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Die gesamte Studie wird im im Journal "Circulation" der American Heart Association veröffentlicht.
->   Circulation
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Chemische Substanz gestört
Den Forschern aus den USA gelang es, die Aktivität einer Chemikalie auszuschalten, die eine entscheidende Rolle bei Herzversagen spielt. Dabei wurde das meistverbreitete Grippevirus derart verändert, dass es die Kopie eines Genes transportiert, welches die Wirkung jener chemischen Substanz stört.
Mittels Katheter eingeschleust
Der Virus wurde dem Blutkreislauf der Hasen mit Herzversagen mittels Katheter eingeschleust. Nur eine Woche nach Therapiebeginn begannen jene Zellen, die durch das Herzversagen zerstört worden waren, wieder normal zu arbeiten.

Forschungsleiter Walter Koch gegenüber der BBC: "Wenn alles gut geht, könnten wir mit entsprechenden Tests an ausgewählten Patienten bereits in drei Jahren beginnen."
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Herzmuskelschwäche
Bei Patienten mit Herzmuskelschwäche gelingt es dem Herzmuskel nicht mehr, eine den Anforderungen des Körpers entsprechende Förderleistung zu erbringen. D.h. dass nicht genügend sauerstoffhaltiges Blut in den Körper gelangt. Die Krankheit, die in letzter Konsequenz tödlich endet, kann von verengten Herzarterien oder Herzinfarkten ausgelöst werden.
->   Mehr zu Herzkrankheiten
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Müdigkeit als Symptom
Patienten mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) leiden oft an Müdigkeit und Schwäche und können die einfachsten Tätigkeiten des Alltags nur schwer bewältigen. Als natürliche Antwort eines geschwächten Herzens setzt der Körper das Hormon Noradrenalin im Herzen frei - und veranlasst es so, bis zu fünf mal schneller zu schlagen als normal.

Was sich kurzfristig tatsächlich als Verbesserung der Pump-Aktivität erweist, führt langfristig zu einer Überbeanspruchung und Versagen des Herzens. Das Forscherteam des Duke Centers war nun jener körpereigenen Substanz auf der Spur, die für diese Langzeitfolgen verantwortlich ist.
Kathetertherapie ideal für Herz-Geschwächte
Der Umstand, dass die vorgestellte Gentherapie mit Hilfe eines Katheters funktioniert, ist nach Ansicht der Wissenschaftler besonders positiv. Andere Therapieformen könnten bislang nur am offenen Herzen durchgeführt werden.

Walter Koch: "Patienten mit Herzversagen überstehen schwere Operationen nur mit Mühe. Die Katheter-basierende Therapie könnte für sie ideal sein."
->   Duke University Medical Center
->   BBC Online: Health
 
 
 
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01.01.2010