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Forschungsrat: Nachhaltigkeitsstrategie noch heuer  
  Eine Strategie für nachhaltige Entwicklung will der Forschungsrat noch heuer der Bundesregierung vorlegen. Ziel ist die Bündelung von einzelnen Forschungsdisziplinen zur praktischen Nutzanwendung auf Ökonomie, Ökologie und Sozialpolitik.  
Am Mittwoch hatte der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in Wien zu einem Symposion geladen, das den Auftakt zur Strategieentwicklung bilden sollte.
Signalbegriff Nachhaltigkeit
Wenn auf den ersten Blick so unterschiedliche Forscher wie Physiker, Meteorologen, Anlagentechniker Ökonomen und Anthropologen zu einem Symposion zusammenkommen, dann geht es um einen Signalbegriff der aktuellen Wissenschaft: die Nachhaltigkeit.

Forschung zur nachhaltigen Entwicklung muss interdisziplinär und fächerübergreifend sein - das steht schon durch die Definition der Nachhaltigkeit fest, meinte Hubert Wiggering, der Direktor des Zentrums für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung im deutschen Müncheberg.
Aufbrechen von Fächeregoismen
Nur durch das Aufbrechen von Fächeregoismen, könne man den Problemen Herr werden, die von der Klimaforschung, über die Prävention von Naturkatastrophen, Ressourcenmanagement bis hin zu Sozialpolitik reichen - das alles sind Themen der Nachhaltigkeit, die aber meist nur von Einzeldisziplinen beforscht würden.

"Das geht so weit, dass sich ökonomische und ökologische Disziplinen gegenseitig ausbremsen", so Wiggering im ORF-Radio.
Strategische Planung des Rats
Um dem beizukommen ist nun in Österreich der Rat für Forschung und Technologieentwicklung dabei, eine strategische Planung für Nachhaltigkeitsforschung zu entwickeln, erklärte Ratsmitglied Reinhard Petschacher:

"In unserem Nationalen Forschungs- und Technologieplan nennen wir das die 'Doppeldividende'. Die Forschungsergebnisse sollen der Gesellschaft nutzbar gemacht werden."
Wiederentdeckung alten Wissens
Wie praxisbezogen diese Forschungen sind zeigt sich auch für den deutschen Agrarforscher Hubert Wiggering. So käme unter dem Dach der Nachhaltigkeit etwa altes Wissen, kämen traditionellen Werte der Landpflege zum Vorschein. Dabei habe die Abstimmung zwischen Bodenhege und Sozio-Ökonomie durch weise Landwirte nie aufgehört, meinte Hubert Wiggering.

Durch einseitige EU-Förderungen seien hier Phasen verschoben worden, die es wieder einzurenken gelte.
Ergebnisse bis Ende des Jahres
Das Nachhaltigkeits-Strategie-Symposion in Wien ist als Ausgangspunkt für eine Arbeitsgruppe gedacht, meinte Reinhard Petschacher. Bis spätestens Ende des Jahres will der Rat der Bundesregierung eine detaillierte Strategie vorlegen.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
->   Mehr über Nachhaltigkeit in science.ORF.at

 
 
 
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01.01.2010