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Meteorit liefert Einblicke in das Sonnensystem  
  Der nach seinem Fundort benannte Neuschwanstein-Meteorit ermöglicht den Astronomen neue Einblicke in die Geschichte unseres Sonnensystems. Er war am 6. April 2002 in die Erdatmosphäre eingetreten.  
Zuvor war er nach den nun vorliegenden Analyse-Ergebnissen 48 Millionen Jahre im Weltraum unterwegs.

Der Neuschwanstein-Meteorit stamme also nicht aus derselben Meteoriten-Klasse wie der Meteorit Pribram, der im April 1959 in der damaligen Tschechoslowakei gefunden worden war, heißt es in der jüngsten Ausgabe von "Nature". Pribram war lediglich zwölf Milllionen Jahren alt.
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Die Studie ist unter dem Titel "Photographic observations of Neuschwanstein, a second meteorite from the orbit of the Pribram chondrite" in "Nature" (Bd. 423, S. 151-153, Ausgabe vom 8. Mai 2003) erschienen.
->   Zur Original-Studie (kostenpflichtig)
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Gefilmt, bevor er einschlug
Bild: Nature
Der Meteorit, aufgenommen im April 2002
Der Neuschwanstein-Meteorit übte auf die Astronomen von vornherein eine außerordentlich Faszination aus. Er wurde gefilmt, als er in die Erdatmosphäre eintrat.

Die Wissenschaftler berechneten dann seine Flugbahn und konnten bis auf wenige hundert Meter genau angeben, wo er eingeschlagen sein musste. Von der ursprünglichen Masse von 600 Kilogramm landete nur ein Bruchteil auf der Erde.
Vergleich zweier Meteoriten ...
Bild: Nature
Fragment des Meteoriten
Am 14. Juli 2002 wurde ein 1.750 Gramm schwerer Meteoriten-Brocken in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein bei Füssen gefunden. Am Astronomischen Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik untersuchte ein Team um Now Pavel Spurny den Himmelskörper.

Im Vergleich mit den Pribram-Teilen stellte sich heraus, dass der Neuschwanstein-Meteorit körniger ist und eine andere Zusammensetzung der Kern-Elemente aufweist.
... mit Ähnlichkeiten und Unterschieden
"Verblüffenderweise hatte er eine ähnliche Umlaufbahn wie der Pribram-Meteorit", sagte der US-Astronom Jack Drummond. "Wenn wir in den Himmel gucken und wissen, wo diese Brocken herkamen, können wir allmählich etwas von den frühesten Zeiten unseres Sonnensystems verstehen."
Vielfältiger Meteoriten-Schwarm
Die Vergleiche zwischen dem Neuschwanstein- und dem Pribram-Meteoriten legen laut "Nature" nahe, dass an der Erde fortlaufend ein Strom von meteoriten-artigen Objekten vorbeirast, der weit vielfältiger ist als bisher angenommen.
->   Mehr über Meteoriten in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010