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Wiener Forscher: Nikotin weitgehend harmlos  
  Nikotin ist die - nach Koffein - am zweithäufigsten verwendete psychoaktive Droge der Welt. Wiener und schwedische Forscher behaupten jetzt: Die Substanz macht abhängig, ist aber weitgehend harmlos.  
In der Wiener Klinischen Wochenzeitschrift (2003; 115/5-6) veröffentlichten Ernest Groman, Leiter des Wiener Nikotin Institutes und Karl Fagerström, Pionier der Nikotinforschung aus Schweden, neue Daten über Nikotinabhängigkeit, ihre Entstehung und Mechanismen.
Nikotin: Stimulierend oder beruhigend
Die Effekte von Nikotin auf Körper und Psyche könnten - je nach Situation - stimulierend oder beruhigend wirken, seien aber so sanft, dass sie wissenschaftlich schwierig zu erfassen sind.

Allerdings, so die Fachleute: Ein großer Anteil der Raucher wird auch nikotinabhängig. In Europa müssen 39 Prozent der Raucher als abhängig klassifiziert werden, hieß es am Freitag in einer Aussendung.
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Die wichtigsten Ergebnisse
Die wichtigsten Erkenntnisse aus den neuen Daten der Forscher: - Anders als die meisten anderen Drogen beeinträchtigt Nikotin weder das geistige noch das motorische Leistungsvermögen negativ.
- Nikotin macht abhängig.
- Die Substanz kann jedoch auf einige Körperfunktionen eine leistungssteigernde Wirkung ausüben und sogar stressabbauend wirken.
- Nikotin selbst ist nicht krebserregend.
- Nikotinkonsum verursacht keine Herzinfarkte.

US-Forscher wollen dagegen im Tierversuch herausgefunden haben, dass das Nervengift doch Nebenwirkungen hat, die den Körper schädigen. Aus den Studien geht demnach hervor: Nikotin verstärkt das Wachstums von Blutgefäßen und somit die Entstehung von bösartigen Tumoren und von Gefäßverkalkung.
->   Mehr dazu: Nikotin ist doch schädlich
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Schädigend vor allem Kohlenmonoxid und karzinogene Stoffe
Laut den Fachleuten nimmt der Raucher neben Nikotin als schädigende Substanzen vor allem Kohlenmonoxid und eine Vielzahl an potenziell krebserregenden Substanzen auf.

Groman und Fagerström ziehen daraus den Schluss, dass die gesetzlichen Bestimmungen für Nikotinprodukte überdacht werden sollten, um den Menschen risikolosere Formen des Nikotinkonsums, als es beim Rauchen von Zigaretten der Fall ist, zu ermöglichen.

Dies gilt vor allem für jene der Raucher, die trotz aller Bemühungen nicht von den Zigaretten los kommen. Die Forschungsergebnisse werden von Gromann auch auch auf der 6. Deutschen Nikotin-Konferenz präsentiert, die am 16. und 17. Mai in Erfurt stattfinden wird.
->   Wiener Nikotin Institute
->   Alles zum Stichwort Nikotin in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010