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e-Voting: Erste Internet-Wahl Österreichs an der WU  
  An der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) wird anlässlich der ÖH-Wahlen (20. bis 22. Mai) die Stimmabgabe über das Internet getestet. Wer will, dass seine Stimme aber auch zählt, muss diesmal noch zusätzlich persönlich wählen gehen.  
Test der Akzeptanz
1.000 Studenten der Wirtschaftsinformatik, Informationswirtschaft und des Produktionsmanagements können parallel zur regulären ÖH-Wahl ihre Stimme im Internet abgegeben - allerdings beeinflusst die Internet-Wahl nicht die reguläre Wahl.

Sie soll lediglich das Verfahren sowie die Akzeptanz des e-Voting erproben.
Elektronische Wahlkarte
So wie die Briefwahl die Distanz zwischen Wähler und Wahlzelle überbrückt, so soll dies auch das e-Voting - das Wählen mit Hilfe des Internets: Vor der Wahl beantragen die Wahlberechtigten auf der Projekt-Homepage eine elektronische Wahlkarte. Die wird auf einem Datenträger, zum Beispiel dem eigenen Notebook oder einer Diskette, gespeichert. Am Wahltag belegt die elektronische Wahlkarte die Wahlberechtigung.
->   E-Voting-Projekt-Homepage
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Test für Bürgerkarte
Letztendlich ist das Verfahren einer Forschungsgruppe an der Wirtschaftsuniversität Wien für die Bürgerkarte gedacht, die Chipkarte mit elektronischer Signatur zum Beispiel für Behördenwege.
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Anonymität gesichert
Die geheime Stimmabgabe im Internet ist laut Alexander Prosser vom Institut für Informationsverarbeitung (Abteilung für Produktionsmanagement) an der Wirtschaftsuniversität Wien, gesichert. Kryptographische Verfahren garantieren, dass die Wähler anonym bleiben, und dass die Wahlhelfer das Ergebnis nicht beeinflussen können.

Außerdem gilt bei der e-Voting-Testwahl "doppelte" Anonymität: Nicht nur wem die Stimme gegeben wurde, bleibt geheim, sondern auch welche Studenten zur Wahl gegangen sind - dennoch ist sichergestellt, dass niemand zweimal wählen kann. (Bei einer "echten" Wahl registrieren ja die Wahlhelfer anhand eines Ausweises, wer zur Wahl kommt.)
Hebt oder senkt e-Voting die Wahlbeteiligung?
Die Testwahl dient auch dazu, die Akzeptanz von e-Voting zu erproben. Die Zielgruppe ist zum einen technisch versiert und zum anderen interessiert an einer Stimmabgabe unabhängig von Zeit und Ort.

Einmal registrieren lassen, später wählen - drückt der Mehraufwand die Wahlbeteiligung? Projektleiter Alexander Prosser vom Institut für Informationsverarbeitung und Informationswirtschaft der WU, verneint: Nur die Trennung der beiden Vorgänge stelle die Anonymität sicher. "Alles was Sie zur Registrierung bzw. zur Stimmabgabe tun müssen, ist, sich vor den PC zu setzen und eine Webseite aufzurufen. Die Registration bei uns, also das Lösen der elektronischen Wahlkarte, kostet Sie zwei Mausklicks."
Mögliche e-Voting-Einsätze
Die Testwahl parallel zur ÖH-Wahl soll das Verfahren sowie die Akzeptanz des e-Voting erproben. Als mögliche künftige Einsätze des e-Voting sieht Alexander Prosser Wahlen der Personalvertretung, Berufs- und Standesvertretung, aber auch zum Nationalrat, zumindest für Auslandsösterreicher.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Wirtschaftsuniversität Wien
->   Mehr über das E-Voting an der WU in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010