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Studie: Aggressive Musiktexte machen aggressiv  
  Ältere Semester haben es schon immer gewusst: Aggressive Musik-Texte machen aggressiv. Eine Studie der amerikanischen Iowa State University hat diese Ansicht jetzt anhand von psychologischen Tests bestätigt.  
Craig Anderson und seine Mitarbeiter spielten Studenten Rock- oder Rap-Stücke mit verschiedenen textlichen Inhalten vor, nach dem Anhören von aggressiven Texten tendierten die Probanden in psychologischen Versuchen deutlich mehr zu Gewaltassoziationen.
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Beastie-Boys im Experiment
In mehreren Experimenten bekamen über 500 Studenten etwa Lieder von Rap-Künstlern vorgespielt, darunter die Beastie-Boys, Cypress Hill oder Run DMC. Um die Wirkung der Texte von denen der Musik unterscheiden zu können wurde den Studenten aggressive und nicht-aggressive Lieder auch der gleichen Gruppe vorgespielt. Auch persönliche Empfindlichkeiten wurden bei der Auswertung ins Kalkül gezogen.
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"hit" oder "hat"?
Es zeigte sich, dass Probanden, die gerade aggressive Texte gehört hatten, aggressivere Assoziationen zeigten. So wurde beispielsweise das Wortfragment "h-t" von diesen Studenten häufiger mit "hit" (Schlag) assoziiert als beispielsweise mit "hat" (Hut).

Begriffe, die sowohl gewalttätige als auch harmlosere Bedeutung haben können, etwa "rock", "animal" oder "stick" wurden von den zuvor gewaltgeprägten Studenten häufiger der aggressiven Bedeutung zugeordnet.
Allerdings: Nur Kurzzeit-Effekte erforscht
Obwohl die Effekte vorerst nur in Kurzzeit-Experimenten getestet wurden, fürchten die Wissenschafter, dass das häufige Hören von gewalttätigen Musiktexten langzeitige Effekte.

Das Hören von zorniger, gewalttätiger Musik scheine nicht das Abreagieren von Gewalt zu fördern wie vielfach vermutet, sondern eher das Gegenteil, sagte Anderson.
->   Iowa State University
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01.01.2010