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Studentenvertretung befürchtet Uni-Kollaps  
  Auf Grund der Kürzungen im Hochschulbudget droht nach Ansicht der Vorsitzenden der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Andrea Mautz (VSStÖ), ein "Kollaps des Lehrbetriebs".  
Schon derzeit würden den Unis 50 Mio. Euro fehlen, nun werde das Budget-Kapitel 14 (Wissenschaft) nochmals um 107 Mio. Euro gekürzt, meinte Mautz am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit Arbeiterkammer (AK)-Präsident Herbert Tumpel.

Für einen Kollaps des Lehrbetriebs gibt es nach Ansicht der ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek hingegen keinen Grund. Den Universitäten stünden laut Bundesvoranschlag für das Jahr 2003 1.467 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2004 1.914 Mio. Euro, so Brinek in einer Aussendung.
Kritik an Bildungsministerin Gehrer
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) und Finanzminister Karl-Heinz Grasser würden die Öffentlichkeit falsch informieren, meinte hingegen Mautz. Jene 733 Mio. Euro, um die das Uni-Budget kommendes Jahr steige, seien ein reiner Durchlaufposten, weil die Unis künftig die Bundesbediensteten selbst entlohnen müssten.

"Wir wollen studieren, können aber nicht, denn die Studienbedingungen werden von Semester zu Semester schlechter", sagte Mautz. Und Gehrer schiebe die Verantwortung für alles, was schlecht laufe, an die Unis ab, "dieses Verhalten ist widerwärtig", sagte die ÖH-Chefin.
Einmahnung eines "Krisenplans"
Mautz fordert deshalb einen "Krisenplan, damit nächstes Semester die Lehre nicht kollabiert". Es bedürfe mehr Geld für die Unis, Drittmittel sollten dort eingesetzt werden, wo sie Studierenden nützen, und Gehrer müsse ihr Versprechen von 500 zusätzlichen Professorenstellen einlösen. Andernfalls könne die Ministerin im Herbst sagen, die Unis würden dem Ansturm der Studierenden nicht Herr, also müssen neue Lenkungsmaßnahmen her, befürchtet Mautz.
Kritik der Arbeiterkammer
Auch Tumpel kritisierte, dass trotz hoher Kosten für die Unis - Stichwort: Ausgliederung - das Hochschulbudget gekürzt und damit das Angebot für die Studenten nicht verbessert werde. Nach Ansicht des AK-Chefs gehört der typische Vollzeitstudent nicht mehr zur österreichischen Studienrealität. Zwei Drittel der Studierenden müssten während des Semesters arbeiten. Diese Situation habe sich durch die Studiengebühren verschärft. Gleichzeitig habe es seit 1999 keine Anhebung der Stipendien mehr gegeben.
->   Arbeiterkammer
Grüne befürchten Freigabe der Studiengebühren
Dem Grünen Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald zufolge verdichten sich in letzter Zeit die Gerüchte, wonach Bildungsministerin Elisabeth Gehrer unmittelbar nach den ÖH-Wahlen (20.-22-5.) die Freigabe der Studiengebühren und eine Zugangsbeschränkung für Studierende plane.

Grünewald forderte daher am Donnerstag Gehrer in einer Aussendung auf, entweder die Pläne sofort offen zulegen, sollten die Gerüchte stimmen, oder eine Garantieerklärung abzugeben, dass sie eine derartige Maßnahme gänzlich ausschließt.
ÖVP: Dies ist nicht geplant
ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek bezeichnete diese Gerüchte als "infam". Sie würden jeder Grundlage entbehren, so Brinek in einer Aussendung am Donnerstag.

Gehrer habe bereits am 26. Februar öffentlich bekannt gegeben, dass eine Freigabe der Studiengebühren weder geplant noch im Regierungsprogramm enthalten sei. Damit sei die Ministerin bereits der Forderung nach einer Garantiererklärung nachgekommen, betonte Brinek.
->   ÖH
->   Bildungsministerium
->   ÖVP
->   Die Grünen
 
 
 
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01.01.2010