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Fußpilz in Österreich auf dem Vormarsch  
  Der Fußpilz, eine überaus unangenehme Pilzerkrankung, ist in Österreich wieder auf dem Vormarsch. Bereits jeder Vierte leidet daran. Die Krankheit, über die niemand gerne spricht, ist zwar leicht zu behandeln. Gefährlich können jedoch Folgeerscheinungen sein.  
Jeder Vierte hat die Erkrankung oder hatte in der Vergangenheit damit zu kämpfen, bei den über 50-Jährigen dürfte jeder Zweite an Fußpilz leiden, fürchten die damit befassten Hautärzte.

Besonders betroffen sind Freizeitsportler. Bei ihnen liegt die Fußpilzquote sogar bei 70 Prozent. Bei den Sportlern sind die Ursachen klar: luft-undurchlässiges Schuhwerk.
Gefährlich können die Folgeerkrankungen sein
So harmlos der Pilz an sich sein mag so gefährlich sind allerdings die Folgeerkrankungen, wenn nicht rechtzeitig und fachgerecht behandelt wird. Chronischer Fußpilz begünstigt etwa die Entstehung von Erysipelen, schmerzhaften und von hohem Fieber begleiteten Infektionen der Lymphwege.
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Pilze lieben es feucht und warm
Übertragen werden die Pilze vor allem in Schwimmbädern, Fitnessstudios und anderen Sporteinrichtungen. Trotz aller Hygienemaßnahmen bleibt immer ein Restriktion. Auch die in vielen Bädern angebotenen Desinfektionsduschen bieten keine hundertprozentige Sicherheit.

Erreger sind zumeist Fadenpilze, die sich speziell in Hornmaterial ausbreiten und Haut und Hautanhangsgebilde befallen. Und die haben es gerne feucht und warm, finden also in den engen Zehenzwischenräumen optimale Lebensbedingungen vor. Enges Schuhwerk, Schwitzen, mangelndes Abtrocknen in Verbindung mit schlechter Abdunstung durch ungünstige Kleidung, wie ungeeignete Stümpfe und enges Schuhwerk, aus Kunststoff, oder auch Gummistiefel tragen noch dazu bei.
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Erysipel: Ein offenes Tor für Bakterien
Beim Erysipel handelt es sich um eine Infektion des Lymphsystems der Haut durch Streptokokken-Bakterien, die durch winzige Verletzungen der Haut in den Körper eintreten.

Innerhalb kurzer Zeit entwickeln sich in der betroffenen Hautregion zungenförmige scharf begrenzte Rötungen der Haut. Zusätzlich entsteht eine Schwellung mit begleitendem Spannungsgefühl, Schmerzen und Fieber.

Besonders häufig sind die Beine und das Gesicht betroffen, oft macht die Krankheit sogar einen Krankenhausaufenthalt unumgänglich.
Therapie durch Bäder und Lotio alba
Beim Vorliegen einer sehr starken Entzündung, sollte zunächst versucht werden, diese zum Abklingen zu bringen. Neben Kaliumpermangat-Bädern und dem Bepinseln mit Lotio alba sollte hier mit einer Kombination aus Antimykotikum und Glucocorticoiden therapiert werden.

Nach Abklingen oder bei Fehlen einer Entzündung kann gleich mit einem spezifischen Antimykotikum behandelt werden, gegen das der jeweilige Pilz empfindlich ist.

Auch mit Farbstofflösungen, Solutio Arning und Jodtinktur können Zwischenzehen-Mykosen gut bekämpft werden, sie erfassen zudem auch eine gleichzeitig vorliegende bakterielle Infektion.
Vorsorge: Trockenhalten der Zehenzwischenräume
Bei der Prophylaxe hat das Trockenhalten der Zehenzwischenräume oberste Priorität. Hierzu ist ein desinfizierender Puder mit hoher Wasserabsorptionsfähigkeit anzuraten.

Bei starkem Schwitzen und sehr engem Zehenstand ist die zusätzliche Einlage eines Stoffstreifens durchaus empfehlenswert. Schuhe oder Strümpfe kann man durch einsprühen mit einem Antimykotikum oder Einbringen eines entsprechenden Puders desinfizieren, wobei auch hier die Gefahr der Sensibilisierung zu beachten und bei der Wahl des Mittels zu berücksichtigen ist.
Enge Schuhe und Synthetikmaterialien vermeiden
Zu enges Schuhwerk und Synthetikmaterialien bei Schuhen und Strümpfen begünstigen die Feuchtigkeitsentstehung und somit die Krankheitsentstehung.

In Schwimmbädern oder Saunen sollten möglichst eigene Badeschuhe getragen werden und in der Sauna mittels eigener Handtücher ein Kontakt mit dem Holz u.ä. vermieden werden.

Gerhard Roth, Modern Times Gesundheit

Mehr zum dem Thema in "Modern Times Gesundheit" am 16. Mai 2003, ORF 2, 22.35 Uhr.
->   Modern Times Gesundheit
 
 
 
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01.01.2010