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Spitzen-Physiker Krausz geht nach Deutschland  
  Der österreichisch-ungarische Spitzen-Physiker Ferenc Krausz geht nach Deutschland. Der Forscher von der Technischen Universität (TU) Wien wurde zum Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Quantenoptik in Garching bei München berufen.  
Mit dieser Position verbunden ist eine Professur für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die er im Herbst 2004 antreten wird, wie Krausz im Gespräch mit der APA erklärte.
Laserblitze im Attosekunden-Bereich
Der gebürtige Ungar Krausz, der sowohl die ungarische wie die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, hat sich in den vergangenen Jahren konsequent eine internationale Spitzenposition vor allem auf dem Gebiet ultrakurzer Laserpulse erarbeitet.

Erstmals ist es ihm gelungen, die Dauer dieser Laserblitze auf den Attosekunden-Bereich (der trillionste Teil einer Sekunde) zu reduzieren, was ein völlig neues Wissenschaftsgebiet, die Attosekunden-Physik, eröffnet hat.
->   Erste direkte Beobachtung von Elektronen (23.10.02)
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"Science": Breakthrough of the Year
Damit hat es der 41-jährige Krausz im Vorjahr nicht nur auf die Liste "Breakthrough of the Year" geschafft, die alljährlich vom US-Wissenschaftsmagazin "Science" herausgegeben wird. Es ist ihm damit weltweit erstmals gelungen, gezielt ein einzelnes Elektron zu bewegen - eine Forschungsarbeit, die er Anfang dieses Jahres in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" veröffentlicht hat.
->   Mehr dazu (5.2.03)
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Wittgenstein-Preisträger
Im Vorjahr wurde Krausz mit dem österreichischen "Nobelpreis", dem Wittgenstein-Preis, ausgezeichnet. Die für Forschungsarbeiten in Österreich ausgeschütteten 1,5 Mio. Euro Preisgeld kann er allerdings nicht nach Deutschland mitnehmen.
->   Mehr über die Auszeichnung (3.7.02)
Bleibt noch bis Herbst 2004 in Wien
Krausz hat sein Amt als einer von insgesamt fünf Direktoren des MPI für Quantenoptik bereits mit Ende März angetreten, bleibt aber bis zum Antritt seiner Professur an der Uni München im Herbst 2004 noch in Wien am Institut für Photonik der TU.
Keine Kritik an österreichischen Verhältnissen
Sein Wechsel habe nichts mit den Verhältnissen in Österreich zu tun, betonte Krausz: "Ich habe an der TU Wien nicht zuletzt dank der Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) nahezu ideale Bedingungen zur Entfaltung meiner Aktivitäten gehabt und konnte ein Weltklasse-Labor aufbauen, mit dem wir international konkurrenzfähig sind."

Ausschlaggebend sei die Attraktivität des Max-Planck-Instituts gewesen. "Ich könnte mir kein Angebot einer anderen Universität in Deutschland oder der Schweiz vorstellen, das mich aus Wien weggelockt hätte", sagte Krausz.
Lob für Wissenschaftsfonds
Nicht zuletzt auf Grund seiner Verbundenheit mit der TU will der Forscher "alles daran setzen, die enge Verbindung mit Wien aufrecht zu erhalten". Gelungen ist ihm dies vorerst mit dem vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) geförderten Spezialforschungsbereich (SFB) für die Entwicklung und Benutzung hochintensiver Laserquellen, der trotz seines Wechsels nach Deutschland verlängert wurde und - als erster SFB mit internationaler Beteiligung - in enger Kooperation mit München weitergeführt wird.

"Mein Traum wäre es, eine Achse München-Wien aufzubauen, die sich zu einer weltweit führenden Position entwickelt", sagte Krausz.
->   Institut für Photonik, TU Wien
->   Max-Planck-Institut (MPI) für Quantenoptik
->   FWF
 
 
 
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01.01.2010