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"Schutz"-Protein für Kinder-Leukämie entdeckt  
  Forscher in Freiburg haben ein Protein entdeckt, das bei der häufigsten Form von Leukämie bei Kindern eine Rolle spielt. In bis zu 50 Prozent dieser Blutkrebsfälle fehle das so genannte Adapterprotein SLP-65.  
Das Team um den Immunologen Michael Reth von der Universität Freiburg und dem Max-Planck-Institut für Immunbiologie berichtet über ihre Erkenntnisse zur Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL) in "Nature".
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Die Studie ist unter dem Titel "Protein Problems linked to common childhood cancer" in "Nature" (Bd. 423, S. 452-456, Ausgabe vom 22. Mai 2003) erschienen.
->   Original-Artikel (kostenpflichtig)
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Schadhafte Replikation von B-Zellen
Ursache für die Entwicklung von ALL ist nach Ansicht der Forscher ein schadhafter Replikationsprozess von B-Zellen - also von zu den weißen Blutkörperchen zählenden Blutzellen, die Antikörper produzieren können. Warum das Protein "SLP-65" vielen Patienten fehlt, ist aber noch nicht geklärt.
Viren verhindern vermutlich Protein-Produktion
Die Freiburger Wissenschaftler vermuten, dass Viren die Produktion dieses Proteins verhindern. Welche der vielen Viren, denen Kinder ausgesetzt sind, diese Leukämieform auslösen, ist laut Reth jedoch noch völlig unklar. Daran werde weiter geforscht.
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Akute lymphatische Leukämie
Die ALL ist bei Kindern die häufigste Form der Leukämie und tritt meistens zwischen dem 2. und 10. Lebensjahr auf. Die ersten Symptome sind Blutungen, Blässe und Fieber, später können Kopfschmerzen, Erbrechen und Erregbarkeit hinzu kommen. Zur Behandlung werden Zellwachstums-hemmende Medikamente und Strahlentherapie angewendet.
->   Mehr über die akute lymphatische Leukämie (Kompetenznetz Leukämie)
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Hoffnung auf Ersatz für Chemotherapie
Das bei den Mäusen angewendete Verfahren könne zwar bei Menschen nicht genutzt werden, weil es nur über den verbotenen Einsatz embryonaler Stammzellen möglich wäre, sagte Reth am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Dennoch sei die "überraschende" Erkenntnis zur Entstehung der Akuten Lymphatischen Leukämie möglicherweise ein entscheidender Schritt, um die aufwändige Chemotherapie in Zukunft durch andere Verfahren zu ersetzen.
Grundlagenforschung seit 1995
Die Grundlagenforschung in diesem Bereich begann 1995. Beteiligt an dem Projekt waren außer der Universität Freiburg und dem Freiburger Max-Planck-Institut auch noch Kliniken in Hannover, Zürich, Hamburg und Kuopio (Finnland).
->   Max-Planck-Institut für Immunbiologie
->   Mehr über Leukämie in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010