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Studie: Gehirnflüssigkeit für Alzheimer-Diagnose  
  Die Diagnose von Alzheimer ist laut einer neuen Studie mit großer Zuverlässigkeit durch eine Untersuchung der Gehirnflüssigkeit möglich. Bisher ist die Erkrankung erst nach dem Tod des Patienten eindeutig feststellbar.  
Wie eine Studie des amerikanischen Nationalen Instituts für Geistige Gesundheit in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland laut "British Medical Journal" ergab, wird die Krankheit dadurch in bis zu 85 Prozent der Fälle erkannt.
Konzentration typischer Eiweißstoffe
Gemessen wird die Konzentration zweier für die Krankheit typischer Eiweißstoffe, des Proteins Beta-Amyloid sowie des so genannten Tau-Proteins.

Eine Diagnose von Alzheimer im Frühstadium würde eine frühzeitigere Behandlung ermöglichen. Ein absolut sicheres Feststellen von Alzheimer ist bisher nur durch eine Obduktion nach dem Tod der Patienten möglich.

Gegenwärtig diagnostiziert man die Krankheit durch Ausschluss anderer ähnlicher Demenz-Erkrankungen. Die Krankheit führt zu fortschreitendem Verfall der geistigen Fähigkeiten und gilt als unheilbar.
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Morbus Alzheimer: ''Seuche des 21. Jahrhunderts''
Morbus Alzheimer gilt mittlerweile als "Seuche" des 21. Jahrhunderts: Alleine in Österreich wird sich die Zahl der Erkrankten in den nächsten 20 Jahren verdoppeln, warnen Experten. In Europa leiden geschätzte fünf Millionen Menschen an der Krankheit, die zu einem fortschreitenden Verfall der geistigen Fähigkeiten führt.

Die charakteristischen Eiweißablagerungen führen möglicherweise zum Absterben von Nervenzellen und zwar besonders in den Regionen des Gehirns, die Gedächtnis, Sprache und Denkfähigkeit steuern. Die eigentliche Ursache des Leidens ist noch immer unbekannt, vieles deutet darauf hin, dass es mehrere verschiedene Auslöser gibt.
->   Mehr Informationen zu Alzheimer in www.medicine-worldwide.de
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Alzheimer: Deutlich höhere Tau-Protein-Werte
Die US-Forscher maßen bei ihrer Untersuchung zunächst die Proteinkonzentrationen bei 136 mutmaßlichen Alzheimer-Patienten und 72 gesunden Menschen.

Dabei stellten sie fest, dass die Beta-Amyloid-Konzentration in der Gehirnflüssigkeit von Alzheimer-Patienten etwa halb so hoch war wie bei den gesunden Menschen, der Tau-Protein-Wert war dagegen um das 2,5-Fache erhöht. Eine Auswertung von 51 früheren Studien, bei denen die Proteinkonzentrationen gemessen wurden, bestätigte diesen Trend.

Die Forscher vermuten, dass absterbende Nervenzellen Tau-Protein freisetzen, daher der höhere Wert in der Gehirnflüssigkeit. Beta-Amyloid wird dagegen vermutlich im Gehirn abgelagert, was die geringere Konzentration in der Flüssigkeit erklären könnte.
->   "British Medical Journal"
->   Alles zum Stichwort Alzheimer in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010