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Menstruationszyklus beeinflusst Arbeit des Gehirns  
  Der Menstruationszyklus beeinflusst die Arbeitsweise des weiblichen Gehirns laut aktuellen Studien auf vielfältige Weise. Unterschiede beim räumlichen Vorstellungsvermögen zeigen sich demnach ebenso wie eine hormonabhängige Verarbeitung von Sprache.  
Wie Bochumer Hirnforscher herausfanden, schneiden Frauen während der Menstruation bei Tests zum räumlichen Vorstellungsvermögen ähnlich gut ab wie Männer. Mit steigendem Hormonspiegel nahm die Leistung der Frauen aber rapide ab, wenn es darum ging, räumliche Figuren miteinander zu vergleichen.

Eine weitere Studie zeigte, dass auch die Verarbeitung von Sprache hormonabhängig ist.
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Tests während der Menstruation und der Lutealphase
Die Bochumer Forscher testeten die Frauen während der Menstruation - wenn die Sexualhormone auf ihren Tiefststand sinken - und in der so genannten Lutealphase, am 22. Tag ihres Zyklus', in der der Hormonspiegel sehr hoch ist. Vor allem das Hormon Progesteron beeinflusst den Untersuchungen zufolge die Denkweise von Frauen.
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Zerebrale Asymmetrien als Ursache?
Die Ursache des schlechteren räumlichen Denkvermögens vermuten die Forscher in den so genannten zerebralen Asymmetrien, wie die Funktionsunterschiede zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte genannt werden.

Die linke Hälfte steht für eine Überlegenheit für verbale Fähigkeiten, die rechte für visuell-räumliche Funktionen. Ein hoher Hormonspiegel bremst den Forschern zufolge den Austausch von Signalen zwischen beiden Gehirnhälften.
Linke und rechte Hirnhälfte für Sprache
Hirnforscher der Universitäten Köln und Bonn fanden zudem heraus, dass Frauen kurz vor dem Eisprung neben der linken auch die rechte Gehirnhälfte benutzen, um Worte zu verstehen und zu verarbeiten.

Männer benutzen dagegen immer nur das in der linken Hälfte ihres Denkapparats angesiedelte und für das Sprachverständnis zuständige so genannte Wernicke-Areal.
Keine Auswirkungen auf sprachliche Fähigkeiten
Auf die sprachlichen Fähigkeiten der Frauen hat dies allerdings keine Auswirkungen, wie die im "Journal of Neuroscience" veröffentlichte Studie mit zwölf Frauen im Alter zwischen 22 und 34 Jahren ergab. Die Trefferquote lag unabhängig vom Hormonlevel immer bei 95 Prozent.
->   Ruhr-Universität Bochum
->   "Journal of Neuroscience"
Mehr zum Stichwort Menstruation in science.ORF.at:
->   Mediziner wollen mit Hormonblockern Regeltätigkeit unterbinden
 
 
 
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01.01.2010