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Österreichs medizinische Forschung im Vergleich  
  Österreichs medizinische Forschung kann sich im europäischen Vergleich durchaus sehen lassen. Gemessen an der Zahl der Publikation in renommierten Fachjournalen liegen Deutschland und Österreich gleich auf - allerdings doch etwas abgeschlagen hinter der Schweiz, Belgien und Dänemark.  
Seit 15 Jahren regelmäßig auf dem Prüfstand
Seit nunmehr 15 Jahren analysiert Bernd Binder vom Institut für Gefäßbiologie und Thromboseforschung der Uni Wien den wissenschaftlichen Out-put der drei österreichischen medizinischen Fakultäten in Wien, Graz und Innsbruck.
Wien: Dreieinhalbmal mehr Publikationen in zehn Jahren
Ein Detail vorweg: von 1992 bis 2002 sind die wissenschaftlichen Publikationen, die die Wiener Medizinische Fakultät hervorgebracht hat, um das dreieinhalbfache gestiegen.

Nach Bernd Binder ist dies auf die Inbetriebnahme des Wiener Allgemeinen Krankenhauses und die damit geschaffenen Forschungseinrichtungen zurück zu führen.
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Impact-Factor zur Qualitätsbeurteilung
Für das Ranking wird analysiert, wie häufig ein Institut in einem renommierten Fachjournal wie etwa Nature, Science oder dergleichen publiziert hat und wie von Fachkollegen aus diesen Arbeiten zitiert wird. Das ergibt die für die Beurteilung der wissenschaftlichen Leistung ausschlaggebenden Impact-Punkte.
->   Mehr über den Impact-Factor (18.9.02)
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Nach dem Impact-Faktor haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Wiener Medizinischen Fakultät dreimal soviel publiziert wie die Kollegen in Innsbruck - so Bernd Binder, bezogen auf die Zahl der Mitarbeiter hat hingegen Innsbruck die Nase vorn - mit in etwa zehn Prozent mehr Publikationen.
Theoretische vs. klinische Institute: Innsbruck schlägt Wien
Die Stärke der Innsbrucker Medizinischen Fakultät liegt bei den Theoretischen Institute, die der Wiener Fakultät bei den Klinischen Instituten. Graz hingegen weist insgesamt gesehen um etwa 30 Prozent weniger Publikationen auf als Wien.
Domänen: Dermatologie, Herz-Kreislauf, Chirurgie
Vergleicht man Österreich mit unseren Nachbarn Schweiz und Deutschland zeigt sich, dass die österreichische Forschung vor allem in der Dermatologie, der Herz-Kreislauf-Forschung aber auch in der Chirurgie produktiver als die Schweiz oder Deutschland ist.

So habe Österreich auch insgesamt gesehen - so Bernd Binder - den Vergleich mit Deutschland nicht zu scheuen. Dass Österreich wiederum abgesehen von einzelnen Bereichen, sondern gesamtgesehen mit Dänemark, Belgien und auch der Schweiz weniger mithalten kann, ist nach Bernd Bindern mit dem höheren Ansehen der Wissenschaft bzw. der Wissenschaftler und der höheren Forschungsförderung in diesen Ländern zu begründen.
Schwachstellen Molekularbiologie und Genetik
Während Österreich in einzelnen Bereichen Spitzenmäßiges leistet - gibt es nach Bernd Binder eklatante Schwachstellen in der Forschung auf universitärer Ebene. Die Schwachstellen seien Molekularbiologie und Genetik.

Einen Teil davon macht das außeruniversitäre Institut für Molekulare Pathologie mit ganz hervorragenden Forschungsleistungen und Publikationen wett. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass Österreich in diesen Bereichen durch die neuen Forschungsinstitute der Akademie der Wissenschaften (IMBA und CEMM) aufholen wird.

Eveline Schütz, Ö1-Wissenschaft
Die Medizinischen Fakultät der Universitäten in:
->   Wien
->   Graz
->   Innsbruck
 
 
 
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01.01.2010