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Wenn Wissenschaft und Wirtschaft kooperieren  
  Insgesamt 18 so genannte K-Plus-Zentren gibt es bisher in Österreich: In diesen Kompetenzzentren arbeiten Unternehmen gemeinsam mit Forschungseinrichtungen an der Lösung eines Problems.  
Es handelt sich um Forschungseinrichtungen, die über einen Zeitraum von höchstens sieben Jahren mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Die Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) geht auf das Jahr 1998 zurück.

In dieser Woche stellt science.ORF.at gemeinsam mit der ORF-Radio-Wissenschaftsredaktion einige dieser K-Plus-Zentren vor.
Naturgefahren-Management: AlpS
Den Auftakt unserer Portrait-Reihe macht das Zentrum für Naturgefahren-Management in Innsbruck: alpS.

Muren, Steinschlag oder Lawinen sind für Menschen in alpinen Regionen vielleicht nicht eine ständige, gewiss aber eine stets zu bedenkende Bedrohung. Immer weiter dringen Siedlungen und Straßenbau in Gefahrenzonen vor. Um neue Strategien, Technologien und Systeme zum besseren Umgang mit Naturgefahren zu entwickeln, wurde das "alpS Zentrum für Naturgefahren-Management" gegründet.
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Naturgefahren interdisziplinär begegnen
Eric Veulliet, alpS-Geschäftsführer, über den interdisziplinären Ansatz von alpS: "Unsere Mitarbeiter kommen aus sehr unterschiedlichen Bereichen: wir haben z.B. Geowissenschafter, Bauingenieure, Psychologen, Soziologen, Betriebswirte oder Juristen. Daran erkennt man die umfassende Betrachtungsweise: alpS hat die nachhaltige Sicherung des alpinen Lebens- und Wirtschaftsraums zum Ziel. Dazu müssen wir Fragestellungen aus allen möglichen Blickwinkeln betrachten."
->   alpS im Internet
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Vielfältige Kooperationen
alpS ist das erste K-Plus-Zentrum in Westösterreich. Wissenschaftliche Partner sind Institute der Universität Innsbruck, der Universität für Bodenkultur in Wien sowie der Technischen Universität Wien.

Weiters kooperiert das K-Plus-Zentrum mit ausländischen Forschungseinrichtungen z.B. mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Lawinenforschung in Davos, mit der Technischen Universität München oder dem Forschungszentrum Jülich.
Beispiel: Das alpine Sicherheitshaus
Ein Projekt von alpS ist das alpine Sicherheitshaus, beschreibt Geschäftsführer Eric Veulliet: "Wie müssen Häuser zukünftig gebaut werden, um Naturprozessen und -gewalten besser widerstehen zu können? Wenn zum Beispiel ein Haus durch eine Lawine getroffen wird, durch eine Mure oder durch Steinschlag beeinflusst wird - wie muss die Deckenkonstruktion sein, welche Baustoffe können eingesetzt werden, um die Sicherheit der Hausbewohner zu optimieren?"

Veuillet führt etwa spezielle Verbundstoffe für die Außenwände an, oder - als Beispiel für die Raumaufteilung - dass z.B. das Kinderzimmer nicht an der Wetterseite gelegen ist.
Unterschiedliche Disziplinen planen Projekt-Haus
Auch an diesem Projekt sind unterschiedliche Disziplinen beteiligt - Baustofflehre, Baustoffphysik, Architektur und Lawinenforschung.

"Wie müssen Fenster, Türen oder Dach gebaut sein - und wie kann man diese Elemente verbessern, nicht nur so, dass sie die Sicherheit erhöhen, sondern dass sie auch energetischen Ansprüchen genüge tun?", fragt Veuillet.

"Wir sprechen beim alpinen Sicherheitshaus sehr wohl auch über ein Niedrigenergiehaus. Und letztendlich soll es optisch ansprechend sein - und kein Bunker, der einer Atombombe resistieren könnte."

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
Weitere Projekte von alpS

Weitere Projekte des K-Plus-Zentrums in Innsbruck sind zum Beispiel eine Langzeitstudie über die psychologischen Auswirkungen von Katastrophen auf Einsatzkräfte (etwa in Kaprun) oder Kommunikationssysteme für Risikosituationen.
->   Mehr zum K-Plus-Programm
->   BMVIT
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010