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US-Forscher: Gentherapie gegen Taubheit  
  US-Forschern ist mit Hilfe von Gentherapie ein erster Schritt zu einer neuen Behandlung von Taubheit gelungen: Sie ließen im Innenohr ausgewachsener Meerschweinchen zusätzliche Haarzellen wachsen.  
Die im "Journal of Neuroscience" publizierten Ergebnisse der Forscher von der University of Michigan könnten zu neuen Behandlungen von Taubheit sowie von altersbedingtem Gehörverlust führen.
Gesunde Haarzellen entscheidend
Demnach sind gesunde Haarzellen entscheidend für die Fähigkeit zu hören. Allerdings können Alterung, Infektionen, einige Medikamente sowie Lärm die Zellen beschädigen oder zerstören. Die Folge ist ein so genannter sensorineuraler Hörverlust.
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Das Gehör: Vom Trommelfell über das Innenohr ans Gehirn
Bevor das menschliche Gehirn Laute registriert, werden sie über das Trommelfell auf die Knochen des Mittelohrs und von dort auf die so genannte Schnecke (Cochlea) im Innenohr übertragen. Auf jeder Nervenfaser in der Cochlea gibt es rund 50 Stereozilien (feine Sinneshärchen, die in den Haarzellen verwurzelt sind) mit einem Durchmesser von bis zu einem Millionstel Meter. Bündel von Haarsinneszellen nehmen schließlich im Innenohr die Schallschwingungen wahr, und einige von ihnen leiten das Signal als Nervenimpuls ans Gehirn weiter.
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Vögel können Haarzellen regenerieren
Seitdem in den späten 1980er Jahren entdeckt wurde, dass Vögel beschädigte Haarzellen regenerieren können, forschen Wissenschaftler an Möglichkeiten, Wachstum bzw. Regeneration dieser Zellen auch bei Säugetieren fördern zu können.
Gentransfer per Virus lässt neue Zellen wachsen
Den US-Forschern gelang nun ein erster Schritt: Sie brachten das Gen Math1 in nichtsensorische Epithelzellen, die das Innenohr auskleiden, ein. Bei den solchermaßen behandelten Meerschweinchen entwickelten sich in Folge neue Haarzellen.

Für den Gentransfer ins Zellinnere verwendeten die Wissenschaftler ein "entschärftes" Adenovirus.
Noch zu klären: Funktionieren die Zellen?
Es handelt sich allerdings erst um einen Schritt in die richtige Richtung, wie die Forscher in einer Aussendung betonten: Als nächstes sei zu klären, ob die Zellen tatsächlich funktionieren und die Schallschwingungen an das Gehirn weiterleiten.
->   "Journal of Neuroscience"
->   www.andersgleich.at
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01.01.2010