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Blutdruck schadet früher als bisher angenommen  
  Erhöhter Blutdruck beginnt die Gefäßwände bereits viel früher zu schädigen als bisher angenommen. Auf Grund jüngster Analysen hat die oberste amerikanische Gesundheitsbehörde (NIH) neue verbindliche Richtlinien für die Definition der Hypertonie herausgegeben. Das Lipidforum austriacum möchte diese Bestimmungen auch in Österreich - als erstes europäisches Land - so schnell wie möglich umsetzen.  
Dies sagte der Grazer Stoffwechselmediziner Hermann Toplak am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Vor-Bluthochdruck-Phase: 120-140 systolisch
Bis jetzt galt ein Wert von bis zu 140/90 Millimeter Quecksilber (mm/Hg) als "noch normal". Auf Grund der neuen Erkenntnisse muss jetzt bereits ab einem Blutdruck zwischen 120 und 140 mm Hg systolisch (Pumpphase des Herzens) von einer "Vor-Bluthochdruck-Phase" - der Prähypertension - gesprochen werden.
->   Definition und Grenzwerte von Bluthochdruck (medicine-worldwide)
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Die neuen Richtlinien der USA
Die National Institutes of Health, die oberste amerikanische Gesundheitsbehörde, haben Mitte Mai neue Richtlinien für die Definition der Hypertonie - den "Seventh Report of the Joint National Committee" (JNC 7) bekannt gegeben.
->   JNC 7
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Ziel: Lebensstiltherapie
Ziel ist es, Menschen in einer frühen Phase der Hypertonie zu erfassen und die drohende Erkrankung und all ihre Folgen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt, rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Und zwar nicht durch eine medikamentöse Therapie, sondern durch eine Lebensstiltherapie.
15.000 Herzinfarkte weniger pro Jahr?
Durch die Umsetzung der neuen Richtlinien könnten in Österreich pro Jahr bis zu 15.000 Herzinfarkte verhindert werden, meinte der Kardiologe und Nephrologe des Krankenhauses Mistelbach in Niederösterreich, Otto Traind. Dadurch könnten wiederum 1.500 durch Herzinfarkte bedingte Todesfälle pro Jahr vermieden werden.
Jeder Vierte leidet unter Bluthochdruck
Laut Lipidforum austriacum leidet jeder vierte Österreicher an Bluthochdruck. Das sind zwei Millionen Menschen. Von diesen zwei Millionen weiß aber nur die Hälfte von Erkrankung. In den USA wissen immerhin rund 70 Prozent der Betroffenen über ihre Hypertonie Bescheid.
->   Lipidforum austriacum
Weniger Hypertoniker in den USA
"Verstärkte Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit und gesundheitspolitische Grundsatzentscheidungen haben dazu geführt, dass die Zahl der Hypertoniker in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren abgenommen hat", sagte Gert Mayer, Innsbrucker Nephrologe und Präsident der österreichischen Hypertoniegesellschaft.

Im Gegensatz dazu sei die Häufigkeit der Erkrankung in Europa nach wie vor sehr hoch.
->   www.bluthochdruck.at
->   Mehr über Blutdruck in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010