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Zufallsfund ändert Theorie des aufrechten Ganges  
  Ein aufmerksamer kenianischer Doktorand hat der Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen über die menschliche Entstehungsgeschichte verholfen. Zuvor als Antilopen-Knochen deklarierte Fossilien erwiesen sich als Überreste des Affenmenschen Australopithecus.  
Der Fund gelang Job Kibii von der südafrikanischen Witwatersrand-Universität in Johannesburg bei Aufräumarbeiten. Die Beckenknochen aus den Sterkfontein-Höhlen nord-westlich von Johannesburg untermauern eine zuvor umstrittene Theorie über den Gang dieser Affenmenschen-Gattung.
Beckenform gibt Aufschluss über Fortbewegung
Die entdeckte Beckenform gilt als einzigartig, da es weder die eines Menschen noch die eines Affen ist. Bei der Untersuchung der Knochen fanden Wissenschafter heraus, dass sich der Affenmensch zwar auf zwei Beinen, jedoch stark nach vorn gebeugt fortbewegte.

"Obwohl es klar ist, dass er sich auf zwei Füßen fortbewegte, lief er nicht wie der Mensch heute", sagte Kibii der Zeitung "The Star". "Die Struktur des Beckens scheint, als ob er sich sowohl gebeugt gehend als auch hangelnd fortbewegte."
Theorie des gebeugten Ganges untermauert
Damit untermauern die Forscher die umstrittene Theorie des Schweizer Paläo-Anthropologen Peter Schmidt, der einen gebeugten Gang bei Hominiden bereits nach dem Fund des Skelettes "Lucy" 1983 in Äthiopien vermutet hatte.

Die Affenmenschen der Gattung Australopithecus, zu der auch "Lucy" zählt, lebten vor rund vier bis zwei Millionen Jahren.
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01.01.2010