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K-Plus-Zentrum: Mülltrennung am laufenden Band  
  Mülltrennung ist im eigenen Haushalt und in den meisten Industriebetrieben immer noch mühselige Handarbeit. Dass es auch vollautomatisch geht, beweist nun eine technologische Errungenschaft des CTR Villach.  
Am Kärntner K-Plus-Zentrum "Carinthian Tech Research" wurde eine intelligente Mülltrennungsanlage entwickelt, die Abfallmaterial auf Basis einer spektroskopischen Analyse identifiziert.

"Spectral Imaging", so nennen die Villacher Entwickler ihr Verfahren, soll kostengünstiges Abfallrecycling ermöglichen.
->   K-Plus-Zentrum "Carinthian Tech Research"
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science.ORF.at stellt gemeinsam mit der ORF-Radio-Wissenschaftsredaktion in einer Serie einige K-Plus-Zentren vor.
Teil 1: Naturgefahren-Management "alpS"
Teil 2: K-Plus-Zentrum LCM tüftelt an Ernte-Sensoren
Teil 3: Holz-Innovationen des K-Plus-Zentrums "Wood"
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Die technologische Wundermaschine mit grünem Herz besteht aus einer Kamera und einem Nah-Infrarotsensor. Damit können Kunststoffe und Altpapiersorten in verschiedenen Wellenbereichen registriert und auch gleich sortiert werden.

Der über ein Fließband laufende Abfall wird nach Farbe, Form, chemischer Zusammensetzung und Oberflächenstruktur unterschieden - danach wird gründlich ausgemistet.
"Phönix 2003" für ausgeblasenen Abfall
Ein Rechner wertet die Daten aus und schickt sie dann an eine Sortiermechanik: am Ende des Laufbandes trennt ein Gebläse recyclebare Plastik- und Papiersorten vom Verbrennungsmüll.

"Die vollautomatische Mülltrennung funktioniert derzeit mit einer Genauigkeit von 95 Prozent", erklärt der Industriephysiker Richard Knauf.

Der clevere Abfallsortierer arbeitet online und in Echtzeit. Im Auftrag eines Kunden wird derzeit eine Anlage entwickelt, die 50 bis 60 Tonnen Papier pro Tag sortiert soll. Für die vollautomatische Mülltrennungsanlage wurde das CTR Villach im Mai mit dem Abfallinnovationspreis "Phönix 2003" ausgezeichnet.
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CTR Villach: Das älteste K-Plus-Zentrum
Das CTR Villach, gegründet 1997, ist das älteste K-Plus-Zentrum Österreichs und beschäftigt derzeit 40 Mitarbeiter. Das internationale Team von Mathematiker, Informatikern, Physikern, Chemikern, Maschinenbauern und Wirtschaftswissenschaftern entwickelt industrieorientierte Lösungen vor allem in den Bereichen Sensor- und Automationstechnik, Mikrosystemtechnik und Bildverarbeitung.

Der Umsatz des CTR Villach betrug im vergangenen Jahr ca. vier Millionen Euro. Bisher hat das Kärntner K-Plus-Zentrum 14 Patente angemeldet, drei davon wurden an Unternehmen verkauft. "Spectral Imaging", das Forschungsprojekt für die automatische Mülltrennungsmaschine, wurde vom KWF (Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds) finanziell unterstützt.
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Mülltrennungsmaschine mit vielen Talenten

Durch die genauen Farbmessungen, die mit "Spectral Imaging" möglich sind, werden am CTR in Villach nun aber auch ganz andere Einsatzgebiete angedacht. "Etwa in der Medizin bei der Blutanalyse oder der Melanom- Diagnose", erklärt der CTR-Mitarbeiter Andreas Kercek.

Aber auch bei der Lebensmittelprüfung zur exakten und schnellen Bestimmung des Reifegrades von Obst und Gemüse oder bei der Prüfung von Mineralien lässt sich die Technologie einsetzen.

Armin Stadler, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr zum K-Plus-Programm
->   www.innovatives-oesterreich.at
->   BMVIT
 
 
 
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01.01.2010