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Technologien zur Digitalisierung des kulturellen Erbes  
  Digital zu sein ist für viele Kulturinstitutionen nicht länger nur eine Zukunftsvision, sondern bereits Realität. Sie sind zu "hybriden Institutionen" geworden, die sowohl analog als auch digital kulturelles Erbe bewahren. Hilfe und Unterstützung für Archive, Bibliotheken und Museen bietet nun der "DigiCULT Technology Watch Report", der im Rahmen des EU-Projekts "DigiCULT" unter der Leitung von Salzburg Research erarbeitet wurde.  
Neue Zugänge, neue Präsentationsarten
Die Umwandlung von Kulturgütern in Bits und Bytes eröffnet nicht nur völlig neue Zugänge für Benutzer, sondern ermöglicht es den Kultureinrichtungen auch, neue Nutzergruppen in innovativer Weise anzusprechen.

Gleichzeitig aber ist das digitale Kulturerbe durch die rapide technologische Innovation massiv bedroht. Der jetzt online zur Verfügung stehende Report 1 ist der erste von insgesamt drei Technologie-Reports, die bis August 2004 veröffentlicht werden sollen.
->   Der Technology Watch Report 1 zum Downloaden
Leitstudie DigiCULT: "Handbuch" für Kulturinstitutionen
Mit der Leitstudie DigiCULT, die Salzburg Research 2001 für die Europäische Kommission erstellte, steht kulturellen Institutionen ein "Handbuch" zur Verfügung, das Orientierungshilfe für die technischen, organisatorischen und rechtlichen Herausforderungen der digitalen Kulturökonomie bietet.

Aufbauend auf der DigiCULT-Studie leitet Salzburg Research gegenwärtig das EU-Projekt DigiCULT Forum. Dieses Projekt leistet ein Monitoring von digitalen Technologien, die für den Kulturerbe-Sektor zentral sind bzw. zukünftig werden könnten.

Unter Einbeziehung eines europäischen Experten-Netzwerks werden diese Technologien in Expertenrunden sowie Fallstudien evaluiert und für die verschiedenen Einsatzbereiche bewertet.
->   DigiCULT
Kulturinstitutionen vor neuen Anforderungen
Kulturinstitutionen stehen heute vor einer ganzen Reihe von Anforderungen, die nur mit Hilfe neuer Technologen bewältigt werden können.

Ob mittelgroßes Museum, große Referenzbibliothek oder kleines Provinztheater - kulturelle Einrichtungen müssen eine große Anzahl von Daten und Informationen zu Besuchern und Geschäftskontakten sammeln und effizient verwalten, um die Kommunikation mit ihrer Klientel, mit anderen Organisationen, Sponsoren, öffentlichen Stellen u.a. zu optimieren. Wichtig ist auch das Angebot eines verbesserten Besucherservices.
Kontrolle und neue Präsentation von digitalen Beständen
Dringend gefordert ist eine effektive Kontrolle und Organisation von digitalen Beständen ("Assets"). Denn immer mehr Kulturgüter sind ausschließlich digital vorhanden. Ein Verlust oder eine Beschädigung dieser Daten kommt damit der Vernichtung des Kulturobjektes gleich. Darüber hinaus ist digitales Kulturgut nicht statisch, sondern beinhaltet neben der ursprünglichen Kreation auch zahlreiche verschiedene Verwendungsarten und Änderungen.

Die Digitalisierung des kulturellen Erbes macht aber auch ganz neue Präsentationsformen möglich und eröffnet dem Nutzer mit Virtual Reality und Display Technologien, Human Interfaces und Spiele-Technologien andere Erfahrungs- und Erlebniswelten.
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Sechs für den Kulturerbe-Sektor relevante Technologien
Um vor allem kleineren Kulturinstitutionen - die 95 Prozent ausmachen - eine fundierte Orientierungshilfe bei der Wahl der entsprechenden Technologie zu bieten, beschreibt der DigiCULT Technology Watch Report sechs für den Kulturerbe-Sektor relevante Technologien samt Best-Practice Fallbeispielen und einer Evaluierung:

Customer Relationship Management (CRM), Digital Asset Management Systems (DAMS), Smart Labels und Smart Tags, virtuelle Realität und Darstellungstechnologien, Human Interfaces und Spiele-Technologie.
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Virtual Reality und das Kulturerbe
Virtuelle Realität und andere 3D-Technologien reduzieren die Distanz zwischen Kulturobjekt und Kunstfreund. Damit eröffnen sich neue Dimensionen der Begegnung mit dem Kulturerbe, des kulturellen Lernens mit unterhaltsamen Elementen - ob in der Interaktion mit virtuellen Objekten oder im Erkunden von nicht mehr bestehenden Gebäuden.

Prominente Fallbeispiele sind das Theatron Projekt der Europäischen Kommission zur virtuellen Rekonstruktion historisch bedeutsamer Theater und das griechische Archeoguide-Projekt.
->   Theatron
Das griechische Archeoguide-Projekt

Das Archeoguide-Projekt basiert auf einem neuen Konzept. Mit Hilfe verschiedener Technologien (3D-Visualisierung, real time photorealistic modelling of human behaviour and appearance, augmented reality) soll auch das antike Leben virtuell rekonstruiert werden.

Um dem Besucher einen authentischen Eindruck der antiken Szenerie zu vermitteln, werden in einem Testversuch im Ausgrabungsgelände des antiken Olympia rekonstruierte Gebäude mittels Computergraphik in die natürliche Umgebung "hineingesetzt". Mit Hilfe spezieller AR (augmented reality) Brillen erleben die Besucher so das berühmte Zeus-Heiligtum "intakt".

Silvia Anner
->   Archeoguide
->   Salzburg Research
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010