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Forschungsförderung: FFF gegen Zusammenlegung  
  Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) hat sich am Mittwoch erneut gegen eine Zusammenlegung mit dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ausgesprochen.  
"Es gibt kein anderes Land in Europa, in dem die Fonds, die Grundlagen- und angewandte, industrienahe Forschung fördern, zusammen sind", erklärte FFF-Geschäftsführer Herbert Wotke am Mittwoch bei einem Pressegespräch anlässlich eines forschungspolitischen Erfahrungsaustauschs des FFF mit Vertretern von finnischen und niederländischen Förderungseinrichtungen in Wien.
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Dachorganisation für alle Fördereinrichtungen?
Nachdem sich im Vorjahr und Anfang dieses Jahres die Anzeichen für eine Reorganisation der Forschungsförderungslandschaft mehrten und auch schon verschiedene Konzeptpapiere die Runde machten, ist es in den vergangenen Monaten wieder ruhig um die Reform geworden. In den letzten Tagen verdichteten sich aber wieder die Gerüchte, dass die Regierung eine Dachorganisation in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung plane, in die alle Forschungsförderungseinrichtungen integriert werden sollen.
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Niederlanden und Finnland: Getrennte Einrichtungen
In den Niederlanden und in Finnland gibt es jedenfalls für die Grundlagenforschung und die angewandte Forschung zwei getrennte Fördereinrichtungen.

Für Petri Peltonen von der finnischen Förderagentur "Tekes" geht es auch nicht so sehr um die Frage, ob man Organisationen zusammenlegen soll, sondern darum, dass die Kooperation zwischen den beiden Bereichen funktioniere.
"Andere Sorgen": EU-Vorgabe zur Forschungsquote
Auch Ben Giesen von der niederländischen Förderungsagentur "Senter" plagen andere Sorgen: "Die Vorgabe der EU, bis 2010 eine Forschungsquote von drei Prozent am Bruttoinlandsprodukt zu erreichen, ist eine große Herausforderung, und ich fürchte, dass es angesichts der schwachen konjunkturellen Lage schwierig sein wird, sie zu erreichen."

Die Forschungsquote von derzeit zwei auf drei Prozent zu steigern, das könne nicht alleine von der öffentlichen Hand erfüllt werden, dazu würden vor allem auch die kleineren und mittleren Betriebe benötigt, die ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verdoppeln müssten, meinte Giesen.

Dennoch müssten in den europäischen Ländern die Regierungen Forschung und Entwicklung (F&E) höchste Priorität zuordnen, sonst ziehe die Industrie nicht mit. In vielen Staaten ortet Giesen in diesem Zusammenhang allerdings noch "mehr Worte als Action".
Finnland: Forschungsquote von 3,4 Prozent
In Finnland kennt man Probleme wie in Österreich oder den Niederlanden, wie man bis 2010 auf drei Prozent kommen soll, angesichts einer aktuellen Forschungsquote von 3,4 Prozent nicht - an solchen Prozentsätzen habe man sich Anfang der 90er Jahre orientiert, sagte Peltonen.

Dass "Technologie und Innovation Grundlage für das Wirtschaftswachstum und damit für die Sicherung des Wohlstands sind", sei in dem skandinavischen Land bereits seit Anfang der achtziger Jahre Leitlinie der Technologiepolitik.
Ziel: Mehr staatliche F&E-Investitionen
Wichtigeres Ziel sei derzeit das ausgewogene Verhältnis zwischen staatlichen F&E-Investitionen und Forschungsausgaben der Wirtschaft, das in Finnland derzeit bei 30 zu 70 liege.

Da angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Lage die Wirtschaft die Tendenz zeige, ihre F&E-Ausgaben zu reduzieren, müsse die öffentliche Hand einspringen und so für langfristige Konkurrenzfähigkeit sorgen.
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01.01.2010