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Kaviarträger kehren in die Wiener Donau zurück  
  2.500 Exemplare der kleinsten Störart, des Sterlets, wurden am Freitag an acht Stellen in die Wiener Donau ausgesetzt. Von dem Projekt erhofft man sich eine Neubelebung des fast ausgestorbenen Bestandes.  
Die Aktion des der Wiener Fischerei-Ausschusses (WFA) soll bis 2005 fortgesetzt werden. Der Sterlet ist als einzige der Störarten noch im österreichischen Donauraum heimisch - wenn auch nur mehr einzelne Vertreter dieser Art gesichtet werden.
Bestand seit Jahrszehnten "akut gefährdet"
"Seit mehreren Jahrzehnten ist allerdings auch dieser Bestand akut gefährdet", so Konrad Eder, Vorsitzender des WFA. Aus diesem Grunde hat sich seine Organisation für die Aussetzung der Fischbrut entschieden.

Diese wird in Deutschland gezüchtet und im Alter zwischen zwei und vier Jahren nach Wien geliefert. Die Gesamtkosten für einen Fisch belaufen sich dabei auf etwa acht Euro.
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Sterlet: Bis zu zehn Kilogramm und 1,20 Meter
Der Sterlet wird bis zu 1,20 Meter lang und zehn Kilogramm schwer und ist damit die kleinste der 26 Störarten. Dennoch hat ein ausgewachsenes Exemplar in unseren Breiten keine Fressfeinde mehr zu fürchten. "Mit Knochenplatten am Rumpf schützt sich der Fisch zusätzlich", so Eder im Gespräch mit der APA. Die Gründe für das Beinahe-Aussterben des eleganten Schwimmers liegen vermutlich an zahlreichen wasserbaulichen Maßnahmen und dem Bau von Kraftwerken.
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Experte: Gute Chancen für Stabilisierung
Da die größten Exemplare schon stolze 45 Zentimeter messen und somit kaum noch Fressfeinde haben, rechnet sich Herwig Waidbacher von der Universität für Bodenkultur gute Chance für eine Stabilisierung des Bestandes aus.

"Allerdings werden die ersten Exemplare frühestens nächstes Jahr geschlechtsreif", so der Wissenschafter.
Kaum gesicherte Informationen zum Bestand
In den gut 25 Lebensjahren kann ein Weibchen bis zu 50.000 Eier jährlich im Tiefenwasser legen. Dies ist auch der Grund, weshalb man heute kaum gesicherte Informationen über den tatsächlichen Bestand hat.

"Durch das Ende der Berufsfischerei ging auch das Wissen über die versteckten Laichplätze der Fische verloren", so Waidbacher. Diesen Umstand hoffen die Fischfreunde nun, durch ihr Projekt zu ändern.
->   Universität für Bodenkultur in Wien
Mehr zur Donau und ihren Bewohnern in science.ORF.at:
->   Mit Peilsendern auf der Spur von Donaufischen
 
 
 
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01.01.2010