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"Gen-Frage": Frühaufsteher oder Nachtschwärmer?  
  Ob man ein Frühaufsteher oder ein Nachtschwärmer ist, liegt einer Studie zufolge auch am Erbgut. Verantwortlich ist demnach ein die "Innere Uhr" beeinflussendes Gen, das offenbar in zwei Versionen vorkommt.  
Nach einem Bericht der BBC vom Dienstag haben Forscher von der School of Biomedical and Life Science der britischen Universität Surrey ein Gen namens "Period 3" gefunden, das beim einen länger, beim anderen kürzer ausfällt.
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Der Artikel "A Length Polymorphism in the Circadian Clock Gene Per3 is Linked to Delayed Sleep Phase Syndrome and Extreme Diurnal Preference" ist erschienen im Fachmagazin "Sleep", Bd. 26, S. 413.
->   Abstract des Artikels in www.journalsleep.org
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Lange Version versus kurze Version
Menschen mit der längeren Version gehen demnach oft schon mit den Hühnern schlafen. Diejenigen, bei denen das Gen recht kurz ist, werden dann erst richtig munter. Für die Studie wurden 500 Besucher des Londer Science Museum befragt. Außerdem wurde ihre DNA untersucht.

"Es scheint so zu sein, dass dieses Verhalten eine genetische Grundlage hat", sagte der Leiter der Untersuchung, Simon Archer. Allerdings hänge es keineswegs allein von diesem einen Gen ab: Vielmehr werde die "Innere Uhr" durch das Zusammenspiel mehrerer Gene gebildet.
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Die "Innere Uhr" des Menschen
Der Mensch folgt in etwa einem 24 Stunden Tag/Nachtrhythmus, den man auch als zirkadianen Rhythmus bezeichnet. Um genau zu sein, kennt unsere Körper allerdings viele verschiedene Rhythmen, die alle innerhalb der 24 Stunden ihre Hochs und Tiefs haben, wie zum Beispiel unsere Körpertemperatur. Sie steigt im Laufe des Tages an und sinkt in der Nacht ab. Aber auch Herzschlag, Blutdruck, Verdauung und Hormone haben ihre eigenen, unterschiedlichen Rhythmen und sind bei jedem Menschen verschieden. Gesteuert werden sie alle von unserer Inneren Uhr, und die stellt sich jeden Morgen neu ein. Sie passt sich ständig denn äußeren Verhältnissen an.
->   Mehr zum cirkadianen Rhythmus in www.uni-marburg.de
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Auch der Lebensstil spielt eine Rolle
Außerdem spielen laut Archer noch andere Faktoren wie der Lebensstil eine Rolle: "Man kann sich auch ganz bewusst zu einem bestimmten Tagesrhythmus entschließen und sich damit über seine erbliche Veranlagung hinwegsetzen".
->   School of Biomedical and Life Science der University of Surrey
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Jetlag: Wenn der Körper zur falschen Zeit landet (12.6.03)
->   Innere Uhren: Fehlendes Gen führt zu tödlicher Diät (5.11.02)
->   Wie die innere Uhr mit dem Körper spricht (28.5.02)
 
 
 
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01.01.2010