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Autos aus farbigem Blech gepresst  
  Techniker der VOEST haben ein Blech entwickelt ("Colofer-Technik"), das zuerst lackiert und dann zu verschiedenen Autoteilen gepresst wird. Durch spezielle Beschichtungen splittert der Lack nicht ab. Das neue Material hat sich auch bei Crashtests bewährt und ist widerstandsfähig gegen Rost. In Zukunft sollen fertige und bereits farbige Module wie Türen an die Autofirmen geliefert werden.  
Module als Zukunft im Autobau
In den nächsten Jahren werden Autokonzerne immer stärker auf die Modulbauweise umsteigen. Zulieferfirmen werden Türen mit fertiger Verkleidung und Audio-Ausstattung und andere Karosseriebestandteile fix und fertig anbieten.

Die rote Tür mit einem bestimmten Tapeziermuster und entsprechender Elektroinstallation für die Fensterheber muss nur noch in die Roh-Karosserie eingehängt werden. KFZ-Hersteller ersparen sich Lackierereien und ganze Fertigungsstraßen.
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Crashen, Stauchen, Beulen
Mehrere Kilogramm schwere Teile donnern aus mehreren Metern Höhe auf das lackierte Blech. Kein Kratzer, kein Splitter darf zu sehen sein. In zahllosen Versuchsreihen wird auch immer überprüft, ob der Glanz des Bleches erhalten bleibt. Große Autokonzerne beanstanden auch kleinste Mängel wie winzige Pünktchen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. In Crash-Tests muss der Stahl seine Festigkeit beweisen.
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Fester, leichter, zäher
So genannte "Trip-Stähle" (TRIP steht für transformation induced plasticity oder übersetzt "umwandlungsinduzierte Plastizität") haben neue Bauweisen möglich gemacht. Diese Stähle sind gleichzeitig zäher und in ihrer Struktur trotzdem fester und stabiler als herkömmliche Bleche.

Besserer Material kann sparsamer eingesetzt werden und ist damit ideal für den Autobau. Fahrzeuge werden nicht nur sicherer, sondern auch leichter, was schlussendlich auch den Treibstoffverbrauch entscheidend senken kann.
In fünf Jahren serienreif?
Bei der VOEST rechnen Techniker damit, dass die neue Produktionsmethode in fünf Jahren serienreif ist. Hauptprobleme machen derzeit noch Schmutzteilchen bei der Lackierung und das "Glanzverhalten" der Bauteile. Was für den Laien schon wie ein perfekt poliertes Blech aussieht, genügt den Ansprüchen der Materialprüfer noch lange nicht.

Zu kämpfen haben die Autobauer auch noch mit den Schweißpunkten beim Zusammenbau der Karosserie - die könnten die Lackstruktur beschädigen. In wenigen Jahren will man aber auch diese Probleme endgültig im Griff haben.

Ein Beitrag von Günther Mayr für die Sendung "Modern Times" am Freitag, 19. Juni 2003, um 22.35 Uhr in ORF2.
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01.01.2010