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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
Australische Forscher sollen Embryo geklont haben  
  In Australien sollen Wissenschaftler geheime Klon-Experimente mit menschlichem Erbmaterial durchgeführt haben. Laut "Daily Telegraph" soll die Firma Stemcell Sciences in Melbourne im Jahr 1999 eine menschliche DNS in eine entkernte Eizelle eines Schweins eingepflanzt haben.  
32 Tage überlebt
Das geklonte Embryo habe 32 Tage überlebt, bevor es abgetrieben wurde, schreibt die Zeitung weiter. Die Regulierungsbehörde für Gentechnik (IOGTR) dementierte die Klonversuche. Es habe sich lediglich um die Herstellung einer "menschlichen Kreuzung" gehandelt.

Die britische Tageszeitung "Daily Telegraph" nahm in ihrem Bericht Bezug auf die Ankündigung amerikanischer und italienischer Wissenschaftler, am Ende des Jahres das erste geklonte Baby der Welt herzustellen.
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Zwei Jahre Gefängnis fürs Klonen
Die Zeitung zitierte den Bioethiker Nick Tonti-Filippini, dass
diese Versuche nur einen Schritt weitergingen als das australische Experiment. Es sei zuvor jedoch niemals öffentlich zugegeben worden, dass man in Australien bereits Klonversuche mit menschlichem Erbmaterial unternommen habe, sagte Tonti-Filippini der Zeitung. Für das Klonen eines Menschen drohen in Australien bis zu zwei Jahren Gefängnis. Eine kirchliche Gruppe forderte ethische Kontrollen für solche Aktivitäten. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es, man plane keine Untersuchung des Vorfalls.
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Erster ''Klon-Mensch'' aus Israel?
Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll der erste zu klonende Mensch in Israel geboren werden.
Ein Wissenschaftlerteam um den italienischen Frauenarzt Severino Antinori solle unter dem Dach der Firma "Abaclon" arbeiten, deren Anlagen zurzeit in der Küstenstadt Caesarea, nördlich von Tel Aviv errichtet würden. Initiator sei neben Antinori der israelische Mediziner Avi Ben-Abraham, schreibt das Hamburger Magazin weiter.

Eine Forschergruppe um den umstrittenen Arzt Antinori (55) hatte bereits am vergangenen Freitag bei einem Workshop in Rom angekündigt, den ersten Menschen klonen zu wollen. Dabei wurde auch bekannt, dass dem Team neben Ben-Abraham auch der US-Spezialist Panayiotis Zavos angehören soll. Wo das Klon-Baby zur Welt kommen soll, wurde bei dem Treffen in Italien allerdings nicht bekannt.
Klonen in Israel zulässig?
Nach Einschätzung des italienischen Gynäkologen und seiner Mitstreiter wäre das Klonen von Menschen in Israel gesetzlich zulässig, berichtet der "Spiegel".

Dem widersprach am Sonntag die Rechtsberaterin des israelischen Gesundheitsministeriums, Mira Hibner: "Das erste Klonen von Menschen wird nicht hier stattfinden, weil es das israelische Gesetz nicht erlaubt."

In Israel sei das Klonen von Menschen durch ein Sondergesetz zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren verboten. Innerhalb dieses Zeitraums sollen Gutachten Aufschluss über die medizinischen und moralischen Fragen im Zusammenhang mit dem Klonen geben.

Mehr dazu in science.orf.at unter Israel: Kein Klonen von Menschen
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Keine kategorische Ablehnung durch jüdischen Glauben
"Der jüdische Glauben lehnt das Klonen nicht derart kategorisch ab wie der christliche", sagte hingegen Ben-Abraham. "Die Zeit ist gekommen, uns über die Gesetze der Natur hinwegzusetzen." Über die Investoren, die hinter dem international scharf kritisierten Klon-Projekt stecken, wollte der Wissenschaftler jedoch keine Angaben machen. "Geld spielt für uns keine Rolle."
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In vielen Ländern ausdrücklich verboten
Das Klonen von Menschen ist in Österreich, Deutschland und vielen anderen Ländern verboten. Viele Forscher bewerteten das Vorhaben Antinoris als "kriminell" und "unmoralisch". Antinori bezeichnete hingegen in Rom das Klonen als "letztes Mittel", um die "männliche Unfruchtbarkeit zu besiegen". Die Risiken seien nicht größer als bei der künstlichen Befruchtung, behauptete der Fortpflanzungsexperte.
Dolly-Vater: ''Zynischer Versuch''
Schon vor dem Treffen von Antinori und seinen Mitstreitern in Rom war es zu heftigen Protesten gegen die geplanten Klon-Experimente gekommen.

Der schottische Forscher Ian Wilmut, Schöpfer des Klon-Schafs "Dolly", hatte schon zuvor Versuche zum Klonen von Menschen kategorisch abgelehnt. Vorhaben wie jene von Severino Antinori seien "in krimineller Weise verantwortungslos".

Trauernde Eltern mittels geklonter Säuglinge zu trösten hielt der Wissenschaftler im Interview mit der "Zeit" für einen "zynischen Versuch".
Zu 97 Prozent desaströse Resultate
Auch der Veterinär Mark Westhusin von der Universität Texas A&M und sein Kollege Rudolf Jaenisch vom Whitehead-Institut für biomedizinische Forschung in Cambridge warnten vor Klon-Experimenten. Diese hätten bislang ¿ an Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen und Mäusen durchgeführt - in 95 bis 97 Prozent aller Fälle in einem Desaster geendet, schrieben sie in der "Washington Post".

Ensprechende Experimente mit Menschen seien daher in höchstem Maße unverantwortlich.
Lesen Sie mehr zu den Klon-Vorhaben Antinoris in science.orf.at
->   Klonen von Menschen wäre ''kriminell''
->   Daily Telegraph
 
 
 
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01.01.2010