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Planetensystem ähnlich dem unseren entdeckt  
  Die meisten der bisher gefundenen über 100 Planetensysteme im All sind unruhige, rauhe Welten mit Planeten auf exzentrischen Bahnen. Nun wurde ein System entdeckt, das dem unseren ähnlich ist.  
Dies berichtete Hugh Jones von der Liverpool John Moores University (Großbritannien) bei der Konferenz "Extrasolar Planets: Today and Tomorrow" in Paris (Frankreich).
->   Extrasolar Planets: Today and Tomorrow
Die Umgebung des Sterns "HD70642"
Wie viele Planeten der von uns rund 90 Lichtjahre entfernte, sonnenähnliche Stern "HD70642" tatsächlich hat, ist unklar. Messbar ist aber die Existenz eines Begleiters etwa mit der doppelten Masse unseres Jupiter.

Der - vermutliche - Gasriese ist etwa 3,3 Mal so weit von seinem Stern entfernt wie die Erde von der Sonne und beschreibt annähernd eine Kreisbahn. Die Umlaufzeit beträgt rund sechs Jahre.
Günstige Verhältnisse für kleinere Planeten
Das Besondere an dem System ist, dass sich darin auch kleine, erdähnliche Planeten halten könnten. Bisher gefundene Sonnensysteme erwiesen sich oft als unruhige Welten, mit einem oder mehreren Gasriesen auf sehr exzentrischen, elliptischen Bahnen.

Kleine Planeten wie die Erde könnten sich in derartigen Konstellationen nicht lange halten, sie würden früher oder später durch die ständig wechselnden Schwerkraftverhältnisse wegkatapultiert, sind die Astronomen überzeugt.
Wobbeln findet extrasolare Planeten
Die Suche nach extrasolaren Planeten ist eine kniffliche Angelegenheit. Jones entdeckt die Welt um "HD70642" mit der Methode des so genannten "Wobbelns". Ein massiver Planet verursacht nämlich bei seiner Bewegung um einen Stern minimale, mit modernsten Geräten aber doch messbare Auslenkungen seines Sterns.

Durch den so genannten Doppler-Effekt ist dieses Wobbeln oder Zittern an der Rotverschiebung ablesbar.
... oder Messung Lichtintensität eines Sterns
Eine alternative Methode ist die Messung der Lichtintensität eines Sterns, schiebt sich ein Planet von uns aus gesehen vor seine Sonne, lässt die Leuchtkraft ein wenig nach. Wie beim Wobbeln lässt sich darauf auf Masse und Umlaufzeit des oder der Begleiter schließen. Bei Systemen mit mehreren großen Planeten ergeben sich komplizierte Muster.
Mehr über das Thema in science.ORF.at:
->   Wie man extrasolare Planeten findet (Gastbeitrag von Elke Pilat-Lohinger; 7.1.02)
->   Hundertster extrasolarer Planet entdeckt (2.7.02)
->   Turbulente Atmosphäre eines extrasolaren Planeten (11.3.03)
 
 
 
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01.01.2010