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Reale F&E-Ausgaben: In Österreich Hälfte der USA  
  Eine neue Analysemethode zeigt: Österreich hat - real berechnet pro 100.000 Einwohner - nur halb so hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) wie Schweden oder die USA.  
Während in den USA 88,3 Mio. Dollar und in Schweden 83,9 Mio. Dollar pro 100.000 Einwohner in die Forschung fließen, sind es in Österreich nur 44,9 Mio. Dollar.

Das geht aus einer völlig neuen, alternativen Berechnung der realen F&E-Aufwendungen durch David Campbell und Hans Pechar von der Abteilung Hochschulforschung am Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) hervor.
->   Abteilung Hochschulforschung, IFF
Berechnung berücksichtigt BIP-Schwankungen
Das Problem bei der herkömmlichen Berechnung der F&E-Ausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei, dass damit mögliche Schwankungen des BIP nur ungenau berücksichtigt werden können.

Aus diesem Grund haben die beiden Studienautoren im Rahmen eines aus Mitteln des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank geförderten Forschungsprojekts die realen Aufwendungen der OECD-Länder nach konstanten Preisen und Kaufkraftparitäten von 1995 pro 100.000 Einwohner berechnet.
Platz 12 bei herkömmlicher Messung ...
Dabei zeigte sich, dass über den gesamten Zeitraum 1981 bis 2000 die realen F&E-Aufwendungen der USA immer vor denen Japans lagen. Das US-Niveau ist mit 88,3 Mio. Dollar pro 100.000 Einwohner doppelt so hoch wie jenes der EU (41,3 Mio. Dollar). Bei der herkömmlichen Berechnung der Forschungsquote gemessen am BIP liegt Österreich mit 1,96 Prozent an 12. Stelle der OECD-Staaten.
->   Forschungsquote stagniert bei 1,96 Prozent des BIP (2.6.03)
... Platz 14 bei Real-Berechnung unter OECD-Staaten
Bei der realen Berechnung der F&E-Aufwendungen ist es nur die 14. Stelle - in beiden Fällen liegt Österreich damit über dem EU-Mittelwert, aber unter dem OECD-Schnitt, der bei der Forschungsquote 2,03 Prozent, bei der realen Berechnung 49,2 Mio. Euro pro 100.000 Einwohner beträgt.
Mehr reales Wachstum als im OECD-Schnitt
Als "positiv" bezeichnet Campbell, dass die realen F&E-Ausgaben Österreichs zwischen 1981 und 2000 dynamischer als der OECD-Schnitt gewachsen sind. Allerdings habe sich in diesem Zeitraum das Wachstumsprofil der nordischen Staaten sowie der USA und Japans noch dynamischer entwickelt.
Für F&E-Quote von 2,5 Prozent: 1,2 Mrd. Euro jährlich
Berechnet haben die Wissenschaftler auch die notwendige Mittelsteigerung, um die österreichische Forschungsquote auf 2,0 Prozent anzuheben: dazu wären zusätzlich 89 Mio. Euro notwendig. Um die Quote auf 2,5 Prozent anzuheben, wie von der Regierung bis 2006 angestrebt, müssten bis dahin jährlich 1,2 Mrd. Euro zusätzlich aufgewendet werden.
->   Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
->   Mehr zum Thema Forschungsquote in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010