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Leben spendende Marsvulkane?  
  Vulkane auf dem Mars haben möglicherweise große Mengen Eis zum Schmelzen gebracht und dadurch organisches Leben auf dem Planeten ermöglicht.  
Zwei dieser ältesten Vulkane, die über drei Milliarden Jahre Lava spien, könnten darüber hinaus weiterhin aktiv sein, so Geologen von der University of Buffalo im US-Bundesstaat New York.

Die in der südlichen Hemisphäre des Mars lokalisierten Vulkane namens "Tyrrhena Patera" und "Hadriaca Paterna" hätten sie umgebendes Eis durch fortlaufende Aktivität zum Schmelzen gebracht und dabei möglicherweise Bedingungen für die Entstehung organischen Lebens geschaffen, so die Wissenschaftler.

Das Geologenteam um Tracy Gregg zieht seine Schlüsse aus aktuellen Bildern des Mars Global Survey, das derzeit den Roten Planeten umkreist.
Kanalförmige Reliefs
"'Tyrrhena Patera' und 'Hadriaca Paterna' sind von kanalförmigen Reliefs umgeben, die uns an Flussbetten erinnern", so Gregg. Während ihrer aktiven Phase hätten diese Hitzequellen Eis auf und im Boden zum Schmelzen bringen können. So hätten sich möglicherweise Flüsse gebildet, die von den Vulkanhängen geflossen seien.
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Marsvulkane
Viele Marsvulkane liegen auf riesigen Erhebungen in der Südhalbkugel des Planeten. Die Tharsis-Erhebung ist 4.000 Kilometer breit und zehn Kilometer hoch. Im Nordwesten dieser Hochebene liegt Olympus Mons, mit 24 Kilometer Höhe der höchste Berg des Sonnensystems.

Auslöser zahlreicher Spekulationen über Wasserkanäle auf dem Mars war ein System namens "Valles Marineris", das sich über 4.000 Kilometer erstreckt. Solche typischen Erosionsmuster der Marsoberfläche, wie sie dort zu beobachten sind, deuten darauf hin, dass auf dem Roten Planeten einmal Wasser geflossen sein muss.
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Marsvulkan Olympus Mons
 


Olympus Mons, der mit 24 Kilometern höchste Berg des Sonnensystems.
3,5 Milliarden Jahre aktiv
Die Vulkane "Tyrrhena Patera" und "Hadriaca Patera" seien 3,5 Milliarden Jahre aktiv gewesen und könnten es immer noch sein. "Die Hitze und die Energie der Vulkane haben in Verbindung mit Wasser Bedingungen für das Entstehen von Leben geschaffen, wie wir sie von der Erde kennen", so Gregg.

Zudem seien Vulkane die Quelle für zahlreiche chemische Elemente, die für die Entwicklung biologischer Organismen notwendig seien. Der derzeitige Stand der Analyse basiert auf Daten, die mittels der Mars Orbiter Camera (Moc) und des Mars Orbiter Altimeter aufgenommen wurden.
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Mars ¿ Vulkane und Magnetfelder
Auf die Innenstruktur des Mars kann man nur indirekt schließen. Vermutlich ist ein dichter Kern mit einem hohen Eisen- und Schwefelanteil von einem Mantel aus geschmolzenem Gestein und einer dünnen festen Kruste umgeben. Auf dem Mars scheint es keine Plattentektonik zu geben, mögliche Ursache für Vulkane. Im Gegensatz zur Erde fehlt auf dem Mars ein globales Magnetfeld, wenngleich schwache Magnetfelder in einigen Regionen gemessen wurden. Vermutlich sind sie Relikte einer früheren globalen Mars-Magnetosphäre und könnten für die Interpretation der Mars-Vergangenheit entscheidend sein.
->   Mehr zum Mars
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Details der Oberfläche
"Die Mars-Orbiter-Survey-Technologien ermöglichen uns, Details der Marsoberfläche zu untersuchen, die kleiner als ein Quadratmeter groß sind. So sind wir in der Lage, individuelle Gesteinsbrocken und Sedimentschichten genauer unter die Lupe zu nehmen", so die Geologin.
->   Department of Geology der Buffalo University
 
 
 
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01.01.2010