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Bilanz der Austrian Research Centers für 2002  
  Die Forschungsholding Austrian Research Centers (ARC) präsentierte am Dienstag die Bilanz für das Geschäftsjahr 2002: Weniger Basisförderung durch den Staat, mehr auf dem freien Markt eingeworbene Mittel sowie ein operativer Verlust von 2,73 Mio. Euro.  
Letzterer konnte durch Auflösung von Rücklagen größtenteils ausgeglichen, sagte Geschäftsführer Helmut Krünes bei einer Bilanzpressekonferenz in Wien. Krünes zeigte sich mit dem eingeschlagenen Kurs insgesamt zufrieden, die Gesamterträge konnten gering, aber doch gesteigert werden.
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Die finanzielle Bilanz im Detail
Auf 92,5 Mio. Euro beliefen sich die Erträge im Vorjahr, 2001 waren es 91,8 Mio. Euro. Einem Rückgang der Basisfördermittel durch das Infrastrukturministerium um sechs Prozent - eine absolute Summe von 39,25 Mio. 2002 - steht eine Steigerung der auf dem freien Markt eingeworbenen Mittel um fünf Prozent gegenüber. Dabei war man vor allem in der Tochter Arsenal Research erfolgreich. 13 Prozent mehr Aufträge konnten hier lukriert werden, bei ARC Seibersdorf Research waren es lediglich zwei Prozent.
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63 Prozent durch Forschungsaufträge erwirtschaftet
Der Anteil der über Forschungsaufträge erwirtschafteten Mittel lag dabei laut Krünes insgesamt bei 63 Prozent, die angestrebten 66 Prozent wurden nicht erreicht.

Wichtiger sei für die Unternehmensstrategie allerdings, mehr Geld direkt aus der freien Wirtschaft zu bekommen, in den 63 Prozent sind nämlich auch Aufträge der öffentlichen Hand - etwa durch Ministerien - enthalten.

Der Wirtschaftsanteil lag 2002 bei 34 Prozent und soll "innerhalb von drei, vier Jahren auf 40 Prozent" gehoben werden, sagte Krünes.
Öffentliche Förderung reduziert
Die Tatsache, dass die öffentliche Förderung im laufenden Jahr weiter reduziert werden soll, macht Krünes keine ernsten Sorgen. Der Geschäftsführer gab sich zuversichtlich, das erwartete Minus von zwei Mio. über Einsparungen auffangen zu können.

Die Forschung selbst soll darunter nicht leiden, auch werde kein Neuprojekt gestoppt. Dagegen würden die Overhead-Kosten "intensiv durchforstet", so Krünes. Der Geschäftsführer wird sich nach eigenen Angaben auch nicht scheuen, im laufenden Jahr Rücklagen aufzulösen, um Forschungsprojekte vorzufinanzieren.

Bereits 2002 wurden Rücklagen im 2,76 Mio. aufgelöst um den operativen Verlust wenigstens teilweise auszugleichen.
Kooperation mit Wirtschaft soll verstärkt werden
Für die Zukunft möchte der erst seit rund 100 Tagen amtierende Geschäftsführer für FTE-Strategie, Erich Gornik, die Zusammenarbeit mit den Wirtschaft einerseits und den Unis andererseits ausbauen.

Die ARC sollten verstärkt auf die Grundlagenarbeit der Universitäten aufbauen und daraus industrietaugliche Anwendungen entwickeln.
Beispiele Medizintechnik und Quantencomputation
Als Beispiel nannte Gornik etwa die Medizintechnik, hier sollten Forschungsergebnisse und Know-how genutzt werden, um daraus einen direkten Transfer von Technik in die Spitäler zu entwickeln.

Daneben werde aber auch in sehr junge Technologien investiert, bei denen die Anwendungen heute noch in den Sternen stünden, etwa in Quantenkryptographie.

"Wenn wir nur bestehendes Wissen umsetzen, so werden wir in fünf Jahren deutlich schlechter dastehen", ist Gornik überzeugt.
Kompetenzfelder werden reduziert
Dazu werden die Bereiche der ARC weiter fokussiert, statt 30 bis 40 werden die so genannten Kernkompetenzfelder auf 14 reduziert. Es gehe darum, Forschergruppen "mit der nötigen Größe" zu schaffen und auch die verschiedenen Felder mit einander besser zu vernetzen, so Gornik.

Es gebe nämlich "eine breite Palette unterkritisch besetzter Felder". Ob und welche Forschungsbereiche aufgelassen werden, wollten weder Gornik noch Krünes sagen.
->   Austrian Research Centers
 
 
 
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01.01.2010