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Ärztekammer: Zulassungsprüfungen für Medizin-Unis  
  Die neue Ärztekammer-Spitze hat sich am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert. Eine der Forderungen: die Genehmigung von Zulassungsprüfungen bei den Medizin-Unis.  
Sie wurde vom ersten Ärztekammer-Vize Walter Dorner ausgesprochen. Die Verantwortlichen sollten von ihrer "Feigheit" in dieser Frage abgehen, meinte er laut APA in einer Pressekonferenz.
"Verschärftes Screening" im ersten Studienabschnitt
Dorner, auch Präsident der Wiener Ärztekammer, betonte, dass es ihm nicht um einen Numerus Clausus ginge. Vielmehr würde er ein verschärftes "Screening" im ersten Studienabschnitt begrüßen. Was er genau darunter versteht, wollte Dorner nicht sagen, da er sich hier nicht bei den Unis einmischen wolle.

Jedenfalls hätte sich die Studienplatzbeschränkung auf der Technischen Universität schon bewährt. Und wenn das Ministerium nicht mehr Geld zuschießen könne, dann müsse man eben auf solche Methoden zurückgreifen, um die Qualität der Ausbildung zu sichern.
Keine Gesundheitspolitik ohne Ärzte
In Sachen Gesundheitsreform will die Ärztekammer mitreden. Zwar sei es nicht notwendig, Gesundheitspolitik für Ärzte zu machen, Gesundheitspolitik ohne Ärzte gehe aber auch nicht. Es könne nicht so sein, dass die Verantwortlichen nur mit "Randgruppen" sprechen, erklärte Neu-Präsident Reiner Brettenthaler, ohne zu konkretisieren, wen er damit genau meint.

Skeptisch ist der Ärztekammer-Chef in jedem Fall gegenüber dem breit diskutierten Modell der Landesgesundheitsfonds, die aus seiner Sicht nichts bringen, so lange nicht mehr Geld zur Verfügung steht.
Maßvolles Vorgehen bei Selbstbehalten
Bei den von der Regierung geplanten Selbstbehalten plädiert der Kammer-Präsident für maßvolles Vorgehen: "Es darf kein österreichischer Versicherter aus finanziellen Gründen davon abgehalten werden, zum Arzt zu gehen". Es gebe Teile der Bevölkerung, die fünf Euro zwei Mal umdrehen müssten, ehe sie diese ausgeben könnten.
Chipkarte: Konflikt mit Hauptverband
Aber nicht nur bei den Koalitionsplänen ist mit Widerstand der Ärzte zu rechnen, auch mit dem Hauptverband steht man wieder einmal auf Kriegsfuß. Anlass ist, dass die Neuausschreibung für die Chipkarte eine gültige Vereinbarung mit der Kammer nicht berücksichtige, wie Brettenthaler beklagte. Konkret geht es darum, dass die Voraussetzungen verändert wurden.

So ist es nach Ärztekammer-Angaben nun möglich, das Projekt so zu gestalten, dass die Karte bei jedem Besuch (nicht nur das erste Mal im Quartal) eingelesen werden muss und dass der Hauptverband den Ärzten nicht automatisch die Geräte zur Verfügung stellt. Sollte hier auf die Bedenken der Kammer nicht Rücksicht genommen werden, "dann wird es Schwierigkeiten geben", so Brettenthaler.
Kritik an Pensionsreform
Eine weitere Forderung der Ärztekammer betrifft die Pensionsreform. Vizepräsident Dietmar Bayer kritisierte, dass Mediziner auf Grund ihres langen Studiums plus anschließender Ausbildungszeit nicht einmal theoretisch die für die Höchstpension nunmehr verlangten 45 Versicherungsjahre erreichen können.

Als Alternative wird deshalb vorgeschlagen, die Beitragjahre für Ärzte aufzuwerten. Schließlich hätten Mediziner eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 70 Stunden.
->   Ärztekammer
 
 
 
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01.01.2010