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Stammzellenforschung: Reaktionen auf EU-Entwurf  
  Der EU-Entwurf zur Förderung der embryonalen Stammzellforschung ruft unterschiedliche Reaktionen hervor: Bildungsministerin Elisabeth Gehrer wird etwa weiterhin für die Aufrechterhaltung des Ende 2003 auslaufenden Moratoriums durch die EU eintreten.  
"Wie die Diskussion in der österreichischen Bioethikkommission gezeigt hat, gibt es in Zusammenhang mit der Stammzellforschung zahlreiche ethische Fragen, die noch nicht gelöst sind", so die Ressortchefin in einer Aussendung am Mittwoch. Die Kommission hatte sich zuvor für eine Förderung der Forschungen ausgesprochen.
->   EU-Kommission: Embryonenforschung - eingeschränkt - erlaubt (9.7.03)
Bildungsministerin: "Alternativen fördern"
Insbesondere die Forschung an embryonalen Stammzellen, die aus so genannten überzähligen Embryonen gewonnen würden, solle nach Meinung der Bioethikkommission nicht aus Mitteln des 6. EU-Rahmenprogramms gefördert werden.

Gehrer sprach sich dafür aus, vielversprechende Forschungen an adulten Stammzellen und andere möglichen Alternativen verstärkt zu fördern.
Bioethiker Huber für Stichtagregelung ...
Für den Vorsitzenden der Österreichischen Bioethik-Kommission, Johannes Huber, ist mit dem vorliegenden Entwurf der Europäischen Kommission zur Förderung von embryonaler Stammzellforschung nur unter bestimmten Auflagen eine wichtige ethische Forderung erfüllt.

Durch den Stichtag 27. Juni 2002 - jüngere Embryonen dürfen nicht verwendet werden - würde nämlich verhindert, dass Frauen als Eizellenspenderinnen verwendet würden.
In vitro-Fertilisation könnte Lücke in Regelung ermöglichen
Die Forderung wurde unter anderem von einem Teil der Bioethik-Kommission in einem Positionspapier im Vorjahr erhoben. Der Stichtag soll gewährleisten, dass gleichsam nur alte, bei der in vitro-Fertilisation (IVF) angefallene und anschließend eingefrorene Embryonen zur Stammzellengewinnung herangezogen werden.

Gäbe es den Zusatz nicht, so könnten Mediziner und Wissenschafter etwa auf die Idee kommen, bei der IVF mehr Embryonen als unbedingt für die Behandlung nötig zu erzeugen, um damit später forschen zu können.
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Moratorium für die EU-Stammzell-Förderung (30.7.02)
->   Was ist ein Embryo? (Ulrich Körtner, 2.7.03)
->   Moratorium in der Stammzellforschung (Ulrich Körtner, 3.10.02)
->   Gehrer: "Österreichs Haltung bestätigt" (21.6.02)
->   Zankapfel Forschungskompetenz (18.6.02)
 
 
 
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01.01.2010