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Forschungsrat fordert Vorgriff auf Sondermittel  
  Einen Vorgriff auf die von der Regierung für den Zeitraum 2004 bis 2006 versprochene zweite Tranche an Forschungssondermitteln - 600 Mio. Euro - für das zweite Halbjahr 2003 fordert der Forschungsrat.  
Österreich habe bei den Forschungsausgaben in den letzten Jahren zum EU-Durchschnitt aufgeschlossen, aber "wenn wir diese Vorbelastung nicht bekommen, fallen wir wieder zurück", sagte Knut Consemüller, der Vorsitzende des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), am Donnerstag bei einem RFT-Workshop in Wien.

Der Rat hat in seiner Sitzung am Mittwoch auch strategische Prioritäten für die Verteilung der zweiten Sondermittel-Tranche beschlossen.
Handeln gegen internationalen Trend
Von den 600 Mio. Euro des zweiten Forschungsoffensivprogramms sollen 180 Mio. Euro im Jahr 2004, 200 Mio. Euro im Jahr 2005 und 220 Mio. Euro im Jahr 2006 bereitgestellt werden. In einer seit dem Zweiten Weltkrieg einzigartigen wirtschaftlichen Situation sei diese Maßnahme international beispielgebend.

In einer Reihe anderer Länder wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien würden die öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) stagnieren oder sinken, in mehr als der Hälfte der EU-Länder rechne man mit einem Abschwung der F&E-Ausgaben. Nur Finnland oder Niederlande würden weiterhin verstärkt in F&E investieren, sagte Consemüller.
"Nicht jammern"
"Vor diesem Hintergrund plädiere ich dafür, nicht zu jammern und zu sagen, das sind nur 600 Mio. Euro und das ist viel zu wenig, sondern das Maximum daraus zu machen", so der RFT-Chef. Es gehe darum, die Mittel dort einzusetzen, wo die Hebelwirkung am größten sei, wo sie am schnellsten in der Verzahnung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Wirkung zeigen.
Sechs strategische Prioritäten
Um dies zu erreichen, empfiehlt der Rat, das gesamte "Offensiv-Programm II" auf "klar definierte Strategiefelder und Strategiebereiche auf Basis des vom RFT ausgearbeiteten Nationalen Forschungs- und Innovationsplan zu fokussieren".

Sechs strategische Prioritäten empfiehlt der Rat dafür: Humanressourcen, Aufbau von Forschungskapazitäten in Wirtschaft und Wissenschaft, Kooperation Wissenschaft-Wirtschaft, Förderung von Stärkefeldern und Zukunftspotenzialen, Internationalisierung sowie der Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft. Wie hoch diese Prioritäten dotiert sein sollen, will der Rat noch in den nächsten Wochen entscheiden.
Trennung von strategischer und operativer Ebene
Zur Umsetzung der Strategien seien optimale Strukturen notwendig, das österreichische Forschungs- und Innovationssystem sei aber sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene stark fragmentiert, betonte Consemüller.

Deshalb empfiehlt der Rat die "Trennung von strategischer und operativer Ebene und die Fokussierung von Institutionen und Programmen". "Die Strategie gehört in die Ressorts und die operative Ebene gehört in eine möglichst ressortübergreifend agierende Gesellschaft", sagte der RFT-Chef, der die Aktivitäten zur Schaffung eines ressortübergreifenden Förderungsdachs begrüßt.
->   RFT
->   Mehr über den Forschungsrat in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010