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Kadmium noch schädlicher als gedacht  
  Das Schwermetall Kadmium ist nach Erkenntnis von US-Forschern noch schädlicher als bisher angenommen. Schon in geringen Dosen imitiert es den Effekt des Hormons Östrogen und wirkt sich schädlich auf alle weiblichen Sexualorgane aus.  
Bisher war nur bekannt, dass die Nieren unter chronischer Kadmiumeinwirkung leiden und dass das Schwermetall Knochenkrankheiten und Krebs verursachen kann.
Gebärmutter, Schleimhaut und Brustdrüsen betroffen
Jetzt ergänzt das Team um Mary Beth Martin vom Lombardi Krebsforschungszentrum der Georgetown Universität in Washington die Liste der Gesundheitsrisiken.

In der Onlineausgabe von "Nature Medicine" vom Montag schreibt das Team, dass Ratten bei einer relativ niedrig dosierten Einwirkung von Kadmium Veränderungen an der Gebärmutter, deren Schleimhaut (Endometrium) sowie an den Drüsen der Brust zeigten. Außerdem setzte die Pubertät bei den weiblichen Tieren früher ein.
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Die Studie ist unter dem Titel "Cadmium mimics the in vivo effects of estrogen in the uterus and mammary gland" in der Onlineausgabe von "Nature Medicine" (doi:10.1038/nm902, 13. Juli 2003) erschienen.
->   Original-Abstract
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Beeinflussung der Östrogen-Rezeptoren
Diese Ergebnisse seien ein klarer Beweis dafür, dass Kadmium die Östrogen-Rezeptoren im ganzen Körper beeinflusst. Der gleiche Effekt war schon durch andere Schwermetalle, darunter auch Nickel, nachgewiesen worden.
Unterschreiten der WHO-Toleranz
Überrascht stellten die Forscher fest, dass die Veränderungen bereits bei Dosen von fünf bis zehn Mikrogramm pro Kilo Körpergewicht auftraten. Dagegen hält die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf Kadmium nach ihrer Toleranztabelle erst von sieben Mikrogramm pro Woche für riskant.
->   Lombardi Cancer Institute
->   Nature Medicine
 
 
 
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01.01.2010