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Südkoreaner wird neuer Generaldirektor der WHO  
  Am kommenden Montag übernimmt der südkoreanische Arzt Jong Wook Lee von der Norwegerin Gro Harlem Brundtland das Amt des Generaldirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  
Wahl bereits im Mai
Sein Amtsantritt fällt in eine Zeit, in der Mediziner weltweit an einem Mittel gegen die gefährliche Lungenkrankheit Sars forschen. Bei seiner Wahl im Mai in Genf versprach er den 192 WHO-Delegierten, den Kampf gegen das tödliche Virus, an dem seit November weltweit 800 Menschen starben, vorantreiben zu wollen.
Sars zeigte "Verwundbarkeit der Welt"
Die Ausbreitung von Sars habe die "Verwundbarkeit der Welt durch neue Infektionen" deutlich gemacht, sagt Lee. Sars sei die erste neue Krankheit des 21. Jahrhunderts, aber nicht die letzte. "Wir müssen unsere Abwehr gegen kommende neue Todesviren stärken." Ganz oben auf der Liste des 58-Jährigen steht auch der Gesundheitsnotstand in den Entwicklungsländern.
Priorität Afrika
"Afrika sollte Priorität haben, vor allem wegen Aids", sagt Lee. Dabei wünscht sich der Südkoreaner eine effizienter und transparenter arbeitende Weltorganisation. So will er in seiner fünfjährigen Amtszeit die Dezentralisierung der WHO vorantreiben, um die vorhandenen Mittel besser in den betroffenen Ländern und Regionen einsetzen zu können.
Laufbahn von Jong Wook Lee
Nach dem Abschluss eines Medizinstudiums an der Universität Seoul begann Lee seine Karriere zunächst in einem Tropenkrankenhaus auf der Pazifikinsel Samoa. 1983 kam der Spezialist für Infektionskrankheiten zur WHO und beteiligte sich alsbald an einem Programm zur Bekämpfung der Pest im Südpazifik.

Auch bei der Ausrottung der Kinderlähmung im westlichen Pazifikraum setzte sich der Mediziner ein und leitete unter anderem eine internationale Impfkampagne. Seit Dezember 2000 war Lee Direktor des WHO-Programms "Stopp Tuberkulose", das ein weltweites Versorgungssystem für Medikamente gegen die Lungenkrankheit aufgebaut hat.
Persönliches Rezept: "Gemüse, Fisch, Früchte"
Lee ist mit einer Japanerin verheiratet und hat einen Sohn, der in den USA Ingenieurwissenschaften studiert. Neben seiner Muttersprache beherrscht er Englisch und Japanisch. Auch privat legt Lee viel Wert auf eine gesunde Lebensweise. Sein Vater, ein starker Raucher, starb an Kehlkopfkrebs. "Niemand in meiner Familie raucht", sagt Lee. Sein persönliches Gesundheitsrezept fasst er in drei Worten zusammen: "Gemüse, Fisch, Früchte".
->   WHO
 
 
 
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01.01.2010