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Streit um Troja-Schätze  
  Anlässlich der großen Troja-Ausstellung in Stuttgart entflammte eine Debatte zwischen dem türkischen Außenministerium und deutschen Archäologen. Im Mittelpunkt des Disputes stehen angeblich aus Troja gestohlene Kulturgüter.  
Wenige Tage vor Eröffnung der großen Troja-Ausstellung in Stuttgart hatte das türkische Außenministerium erklärt, die Schau sei eine gute Gelegenheit, über die türkische Forderung nach Rückgabe gestohlener Güter zu sprechen.

"Für jeden Ausgräber ist es heute Standard, dass das, was er ausgräbt, im Lande bleibt", sagte der Troja-Ausgrabungsleiter Manfred Korfmann. Wissenschaftler könnten die Welt nicht mehr ändern. "Aber sie können dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder passiert", sagte der Prähistoriker in Anspielung auf die unter anderen von dem Deutschen Heinrich Schliemann vor mehr als 100 Jahren ausgegrabenen und in seine Heimat gebrachten Kunstschätze.
Streitpunkte durch Dauerleihgaben umgehen
Wichtig sei es nun, vernünftig miteinander umzugehen. Durch Leihgaben oder Dauerleihgaben könnten viele Streitpunkte umgangen werden. "Troja ist ein Kulturdenkmal der Menschheit, das darf bei diesen Diskussionen nicht vergessen werden", betonte Korfmann.

Die Ausstellung "Troia - Traum und Wirklichkeit" wird an diesem Samstag von Bundespräsident Johannes Rau und dem türkischen Staatspräsidenten Ahmet Necdet Sezer eröffnet. Die Schau wird sie im Laufe des Jahres noch in Braunschweig und Bonn zu sehen sein.

Der türkische Generalkonsul Funda Tezok kündigte unterdessen an, die Schau könnte nach ihrer Wanderung durch deutsche Museen auch in der Türkei gezeigt werden. "Ziel ist es, die Ausstellung möglichst der ganzen Weltöffentlichkeit zu öffnen", sagte Tezok. Es sei "ausdrücklicher Wunsch" seiner Regierung, dass die Schau "in dieser Form auch in der Türkei" stattfinde.
->   Infos zu Troja
 
 
 
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01.01.2010