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Indisches Erdbeben war seltenes Ereignis  
  Das jüngste Erdbeben im Westen Indiens, das im Jänner bis zu 50.000 Menschenleben gefordert haben könnte, war nach Erkenntnis von Seismologen ein ganz seltenes Ereignis.  
Forscher vom Geophysischen Institut Indiens in Hyderabad klassifizierten das Beben als "Intra-Platten"-Ereignis. Sie schreiben im amerikanischen Fachjournal "Science" (Bd. 291, S. 2101) vom Freitag, dass diese Art Beben "weniger als 0,5 Prozent des globalen seismologischen Geschehens" ausmachen.
Zusammenstoss dreier großer Platten
Bei einem solchen Beben ziehe sich die Verwerfung durch das Innere einer tektonischen Platte und nicht an ihrem Rand entlang. Das betroffene Gebiet von Bhuj-Anjar-Bhachau in der Kutch-Region an der Westküste Indiens sei jedoch deshalb so unruhig, weil es der Nahtstelle von drei aufeinander stoßenden tektonischen Platten nahe liege: der indischen, afrikanischen und arabischen.
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Reihenweise schwere Beben
In dem Gebiet gab es nach Angaben der Autoren in der jüngeren Erdgeschichte eine Reihe schwerer Beben. Im Mai 1668 fielen demnach alle 30.000 Häuser des Ortes Samaji am Hindudelta ein und rutschten zum Teil in Erdspalten. Ein anderes Erdbeben der Stärke 8 ereignete sich 1819 in einem Kutch-Gebiet, das als Grand Rann bekannt ist, und tötete rund 2.000 Menschen. Das Anjar-Beben am 21. Juli 1956 wurde mit einer Stärke von 7 auf der Richterskala 115 Anwohnern zum Verhängnis
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Bauvorschriften missachtet
Harsh Gupta und Kollegen weisen in "Science" darauf hin, dass die jüngste Katastrophe zumindest weniger Sachschaden verursacht hätte, wenn die gebotenen Bauvorschriften für seismologisch besonders stark gefährdete Gebiete befolgt worden wären, heißt es.

(APA)
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01.01.2010