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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Treibhauseffekt aus dem All beobachtet  
  Britische Forscher haben den Treibhauseffekt via Satellit erstmals direkt vom All aus gemessen. Sie stellten dabei fest, dass in den vergangenen 30 Jahren immer weniger Wärmestrahlung von der Erde in den Weltraum zurückgestrahlt wurde.  
Dies gilt als Ursache für die Erwärmung des Klimas. Die Ergebnisse bestätigten den seit längerer Zeit angenommenen Einfluss von klimaschädlichen Gasen wie Methan, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Ozon und der chlorierten Kohlenwasserstoffe, berichten die Wissenschaftler in der jüngsten Ausgabe von Nature (vol. 410, pp 355-357).
->   Der Originalartikel in Nature (kostenpflichtig)
Vergleich zwischen 1970 und 1997
John Harries, Helene Brindley und Kollegen vom Imperial College in London verglichen die Verteilung der Wellenlängen der von der Erde zurückgeworfenen langwelligen Wärmestrahlung. Diese wurde von verschiedenen Satelliten zwischen 1970 und 1997 gemessen.

Dabei stellte er eine deutliche Verschiebung fest, vor allem in den Bereichen, die von der Konzentration der so genannten Klimagase beeinflusst wird. Dies sei der erste direkte Hinweis auf den Treibhauseffekt, der bisher erst durch Modellrechnungen vorhergesagt wurde.
Signifikanteste Zunahme bei Methan
"Weil wir wissen, wo im Spektrum bestimmte Treibhausgase beobachtet werden, können wir beim Vergleich der zwei Perioden sagen, ob die Änderungen durch Methan oder CO2 verursacht worden sind", sagte Helen Brindley in einem Telefoninterview.

Am signifikantesten sei die Zunahme von Methan. Das Fäulnisgas dringt aus Kohlebergwerken und Mülldeponien in die Atmosphäre und ist das schädlichste Treibhausgas.
UNO-Bericht warnt vor Erwärmungs-Folgen
In der vergangenen Woche hatten Experten in einem UNO-Bericht erneut vor den katastrophalen Folgen einer weltweiten Erwärmung gewarnt. In trockenen Gebieten wären ganze Ernten bedroht. Gleichzeitig steige in den Tropen die Gefahr von Seuchen und Überschwemmungen.

Auch in den gemäßigten Regionen, die zunächst von einer Erwärmung profitierten, werden nach dem Bericht die negativen Auswirkungen durch Stürme und Überschwemmungen überwiegen.
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->   Klimawandel: Naturkatastrophen und Artentod
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Bush stellt sich gegen Kyoto-Protokoll
In dieser Woche ließ US-Präsident George W. Bush mit der Absicht aufhorchen, den Kohlendioxid- Ausstoß von amerikanischen Kraftwerken nicht regulieren zu wollen. Dies stünde im Widerspruch zu den Vereinbarungen von Kyoto 1997, die eine Verringerung von Treibhausgasen zum Ziel haben. Das Protokoll verpflichtet die Industriestaaten, den Ausstoß wichtiger Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Der Umweltpakt, der bislang vom US-Senat nicht ratifiziert worden ist, war Teil der Wahlkampfversprechen von George Bush.
->   Das Kyoto-Protokoll
In ersten Reaktionen haben sowohl Greenpeace, der World Wide Funds (WWF) als auch Politiker der Europäischen Union das beabsichtigte Abrücken der USA von den Inhalten den Kyoto-Protokolls scharf verurteilt.

(sda/dpa/red)
->   Imperial College in London
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->   Nature Magazine
 
 
 
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01.01.2010