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Tiroler Wissenschaftler züchten Nervenzellen  
  Innsbrucker Wissenschaftler gelang es Nervenzellen aus dem Gehirn toter Ratten zu entnehmen und diese außerhalb des Körpers bis zu acht Wochen am Leben zu erhalten.
 
Bild: Photodisc
Ziel der Forscher von der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie ist es, in der Zellkulturschale ein "Minihirn" zu entwickeln.
Der Leiter des Psychiatrischen Labors, Christian Humpel, und sein Team beschäftigen sich mit den Ursachen für die Alzheimer- und Parkinsonerkrankung, die durch Absterben von Nervenzellen im Gehirn ausgelöst werden.
Gehirnzucht statt Tierversuch
Um mehr über das Entstehen dieser Krankheiten herauszufinden, war es bisher notwendig, Experimente an lebenden Tieren durchzuführen. Das im Labor gezüchtete "organotypische Gehirnschnitt-Modell" soll nun Versuche an lebenden Tieren weitgehend ersetzen.
An diesen Gehirnzellen können zahlreiche Moleküle wie
beispielsweise Toxine getestet werden, die das Wachstum und das Überleben von Nervenzellen beeinflussen.
Die Methode erlaube aber auch die gemeinsame Kultivierung mehrerer Gehirnregionen. Bisher sei den Forschern die Kultivierung und interaktive Verbindung von fünf Gehirnregionen gelungen. Sie seien auf dem besten Weg, ein einfaches funktionelles "Minihirn" in der Zellkulturschale zu erzeugen, hieß es.
Staatspreis für Humpel
Nach Angaben der Universität wurde Christian Humpel heute
in Wien für seine Forschung geehrt: Er erhielt den "Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2000" vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Kultur.
->   Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie
->   Psychatrisches Labor der Klinik
 
 
 
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01.01.2010