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Älteste Knochen menschlicher Vorfahren in Kenia gefunden  
  Eine Gruppe von französischen und kenianischen Wissenschaftlern hat nach eigenen Angaben die bisher
ältesten Überreste menschlicher Vorfahren gefunden.

 
"Millennium Man" ist sechs Millionen Jahre alt
Wie die Forscher in Nairobi berichteten, ist der Fund mit dem Spitznamen Millennium-Mann mindestens sechs Millionen Jahre alt. Bisher galten in Äthiopien gefundene Überreste mit einem Alter von rund viereinhalb Millionen Jahren als die ältesten.
Den Fund in Kenia machten die Wissenschaftler am 25. Oktober im Bezirk Baringo, rund 235 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt.
So groß wie ein Schimpanse
Das Team, dem Experten des College de France aus Paris und einer kenianischen Museumsgesellschaft angehören, fand Knochenteile von insgesamt fünf männlichen und weiblichen Lebewesen. Die Überreste lassen darauf schließen, dass der Millennium-Mann ungefähr die Größe eines Schimpansen hatte, aufrecht ging und starke Arme hatte, mit denen er gut klettern konnte. Die Forscher hoffen jetzt auf weitere Funde.
Nahe Verwandtschaft zum Menschen
Der Paläontologe Martin Pickford zeigte sich begeistert. "Nicht
nur ist dieser Fund älter als alle bisher bekannten, er ist auch in
einem entwickelteren Stadium der Evolution", sagte er. Insbesondere die Zähne und der Kiefer deuteten auf eine nahe Verwandtschaft zum Menschen.
Der Millennium-Mann ernährte sich überwiegend vegetarisch,
verschmähte aber auch Fleisch nicht. Allerdings diente er als Beute fleischfressender Tiere, wie einer der Funde nahelegt: Biss-Spuren deuten laut Pickford darauf hin, dass eine Großkatze ihn tötete. Denkbar ist, dass sie ihn in ihren Stammplatz auf einen Baum zerrte, von wo seine Knochen in ein Gewässer fielen.
 
 
 
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01.01.2010