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Wissen wertvoller als Geld  
  Nicht Kapital entscheidet heute über den Erfolg eines Unternehmens, sondern Wissen. Der Wirtschaftswissenschafter Stephan Güldenberg über Wissensmanagement und den Erfolgsfaktor Wissen in modernen Betrieben.  
Wissen ist das Kapital
Wissen ist der Wettbewerbfaktor, der in Zukunft entscheidet, ob ein Unternehmen erfolgreich ist oder nicht. Das ist der Unterschied zur industriellen Gesellschaft, an deren Ende wir stehen. In der industriellen Ära war es wichtig, über genügend Kapital zu verfügen, um aufwendige Produktionsanlangen in die Landschaft zu stellen.

Diejenigen, die das Kapital hatten, waren die Reichen. Diejenigen, die kein Kapital hatten, mussten es sich erst beschaffen. Heute ist das Kapital das Wissen. Man braucht sich nur ansehen, wer die reichsten Menschen auf der Welt sind. Es sind diejenigen, die Unternehmen aufbauen, die weder auf Rohstoffen basieren, noch auf industriellen Gütern, sondern auf der Ressource Wissen. Und die diese Ressource in Produkte oder Dienstleistungen umwandeln.
Wissensfaktor Mitarbeiter
Positive Entwicklungen zur Wissensgesellschaft sind Mitarbeiter, die sich darüber bewusst sind, wofür sie ihre Arbeit tun. Mitarbeiter, die fragen: "Was hat für mich Bedeutung!". Die Mitarbeiter haben mehr Chancen, sich in die Arbeit einzubringen. Früher hat man gesagt: Du tust das und das! Dieses Management by results, dieses reine Messen der Mitarbeiter in Zahlen wird sich umändern zu einem Management by meaning oder by attention.

Einem Management, das den Mitarbeitern Sinn und Bedeutung in ihrer Arbeit gibt. Auf der anderen Seite richtet es die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter auf das, was wirklich für das Unternehmen zählt. Das heißt nicht, dass es von oben manipulativ vorgegeben wird, sondern dass die Mitarbeiter einen Entscheidungsspielraum für ihre Arbeit bekommen. Dass sie nicht nur operative Tätigkeiten ausführen, sondern auch eingebunden werden in die Unternehmens-Strategie.
Informationsschwemme
Wir werden überschwemmt von Informationen. Das führt zum Zwang, sich entscheiden zu müssen. Gestaltungsspielraum heißt, Mitarbeiter können sich entscheiden und müssen sich auf der anderen Seite auch entscheiden, weil sie nicht mehr alles tun können.

Vieles, was heute noch als nette Spielerei angesehen wird wie das Internet, kann sowohl Aufmerksamkeit generieren als auch für Ablenkung sorgen in der täglichen Arbeit. Das heißt, es wird der Druck größer zu entscheiden: "was muss ich wissen und was muss ich nicht wissen." Es muss in einem Unternehmen zulässig sein, zu sagen: "Das weiß ich nicht!", was heute vielleicht nicht ganz so leicht ist. Auch als Führungskraft muss ich das sagen können.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010