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Geheimnis des Kuckucks gelüftet  
  Der Kuckuck gilt als großer Schmarotzer und Trittbrettfahrer. Er legt seine Eier in anderer Vögel Nest und hofft, dass diese seine Brut aufziehen. Manche der Zieheltern merken das und schmeißen die Eier raus. Andere allerdings nicht. Nun gibt es eine neue Theorie, warum das so ist.  
Eier gleichen sich im ultravioletten Spektrum
In einer neuen Studie konnten Wissenschaftler nachweisen, dass die Eier sich im ultravioletten Spektrum gleichen, in welchem die Vögel sehen - wenn auch nicht in dem für uns Menschen sichtbaren Licht. Dies ist nachzulesen in der neuesten Ausgabe der "Proceedings of the Royal Society".
Ähnliche Eier sind im Vorteil

Im evolutionären Rüstungswettlauf zwischen Kuckuck und den Vögeln, in dessen Nester er seine Eier deponiert, scheinen diejenigen Kuckuckseier einen Vorteil zu haben, die denen des Wirts am meisten gleichen.

Doch sollte es den Pflegeeltern inzwischen leichter fallen, die Schwindel-Eier zu identifizieren und aus dem Nest zu entfernen. Allerdings werfen einige die Usurpatoren nicht hinaus, obwohl sie den eigenen Eiern nicht besonders ähnlich sind.
->   Über den Kuckuck
->   Kuckuck als Schmarotzer (engl.)
Nicht zusammenpassende Eier passen doch
Für dieses Vogel-Verhalten gibt es schon einige Erklärungsversuche. Nun jedoch kommt eine neue Überlegung hinzu: Scheinbar nicht gut zusammenpassende Eier könnten tatsächlich doch besonders gut passen. Allerdings nicht in dem Wellenlängen-Bereich, in dem Menschen sehen.

Die Ornithologen Michael Cherry von der Universität Stellenbosch, Süd Afrika, und Andrew Bennett von der britischen Universität Bristol untersuchten eine bestimmte afrikanische Kuckucksart (cuculus solitarius), der die Nester des Kap-Rotkehlchens und 21 weiterer Arten bevorzugt.
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Der Ei-Vergleich
Aus den Sammlungen der Museen ließen sie die Eier des Kuckucks und die seiner Lieblingswirte vergleichen. Auf einer Skala von 1 - 5 sollte die Ähnlichkeit bestimmt werden. Die Wissenschaftler analysierten die Eier aber auch mit einem Spektrophotometer, der Parameter wie Glanz, Farbschattierung, und Sättigung im sichtbaren und im ultravioletten Licht maß. Vögel können in beiden Spektren visuell wahrnehmen.
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Aus der Vogelperspektive schauen
Mit dem Spektrophotometer konnten Ähnlichkeiten wahrgenommen werden, die für menschliche Beobachter nicht sichtbar waren - insbesondere solche, die sich im UV-Teil des Spektrums befinden.

Fazit: Biologen sollten sich also angewöhnen, aus "Vogelsicht" zu schauen, wenn sie das Vogelverhalten studieren wollen.
->   Proceedings of the Royal Society
 
 
 
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01.01.2010